Weinfeder ehrt "Klingelberger 1782 e.V." und Dr. Monika Christmann

31.10.2015 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - DEUTSCHLAND (Mainz) - Der Verein „Klingelberger 1782 e.V“ hat den „Preis der deutschen Weinkritik“ erhalten. Dieser wurde zum neunten Mal von der „Weinfeder“, dem Verband der deutschsprachigen Weinpublizistik überreicht. Festredner und Weinautor Rudolf Knoll attestierte dem Verein neben der Qualitätsverbesserung der Rieslinge auch das Engagement „Tradition am Leben zu halten. Tradition heißt nicht die Asche bewachen, sondern die Glut anfachen.“ Parallel wurde Dr. Monika Christmann die Ehre als "Weinpersönlichkeit des Jahres" zuteil. Laudatorin Monika Reule vom Deutschen Weininstitut (DWI) würdigte die "herausragenden oenologischen Leistungen" der Wissenschaftlerin und neuen Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV).

 

Der Verein „Klingelberger 1782 e.V.“ ist ein Zusammenschluss von einem Dutzend Betriebe aus der südlichen Ortenau, sowohl von Adel als auch private Weingüter als auch ambitionierte Winzergenossenschaften und hat sich dem Erhalt des Ur-Rieslings verschrieben. Die Gründung des Fördervereins ist auch dem ersten sortenreinen Weinberg Badens aus dem Jahr 1782 geschuldet. Damals hatte Markgraf Carl Friedrich von Baden die ersten Riesling Reben im Gewann „Klingelberger“ in Durbach gepflanzt. Der Förderverein hat nun ein Profil für diesen Ur-Riesling angelegt, das hohe Qualitätsrichtlinien vorschreibt. Im Zuge des Jubiläums zu 225 Jahre Riesling in der Ortenau war der Verein auf der Suche nach dem Ur-Riesling gegründet worden. 

Für den Klingelberger 1782 gelten strenge Regeln. So muss der Wein aus einer Hanglage mit mindestens 36 Prozent Neigung stammen. Es soll sich um alte Rebbestände handeln. Selektive Handlese, mindestens 90 Grad Oechsle und ohne jede Fäule sind weitere Anforderungen. Der Ausbau im Keller erfolgt mit der Klingelbergerhefe, weltweit die erste zertifizierte biologische Weinhefe oder über Spontangärung. Die letzte Entscheidung über die Anerkennung als Klingelberger 1782 erfolgt durch eine Blindverkostung, schilderte Rudolf Knoll vor den Festgästen in der Mainzer Kunsthalle. „Besonders freuen wir uns darüber, dass wir uns in die Reihe der Hochkaräter der deutschen Weinszene einreihen dürfen“, sagt Thomas Männle. Denn in den Jahren zuvor wurden unter anderem die VDP Prädikatsweingüter, der Kleine Ring und Ecovin geehrt. 

Dem Verein gehören an: Weingut Andreas Laible, Weingut Markgraf von Baden Schloss Staufenberg, Weingut Andreas Männle, Weingut Heinrich Männle, Weingut Graf Wolff Metternich, Weingut Schloss Ortenberg, Weingut Weinhaus Schwörer, Weingut Vollmer, Durbacher Winzergenossenschaft, Oberkircher Winzer eG, Zeller Abtsberg, Winzerkeller Hex vom Dasenstein Kappelrodeck. 

Erstmals wurde von der Weinfeder auch die „Weinpersönlichkeit des Jahres“ geehrt. Hier wurde die Präsidentin der Internationalen Organisation für Wein und Rebe (OIV) mit Sitz in Paris sowie Leiterin des Instituts für Oenologie an der Hochschule Geisenheim, Dr. Monika Christmann gewürdigt. Die Wissenschaftlerin vertritt in ihrer Funktion als OIV-Präsidentin weltweit die Interessen von 46 Staaten in den Bereichen Rebe, Wein, weinhaltige Getränke, Tafeltrauben, Rosinen und anderen Reberzeugnissen. Laudatorin Monika Reule vom Deutschen Weininstitut bezeichnete Christmann als eine der weltweit angesehensten Wissenschaftlerinnen in Sachen Önologie. „Der Weinwirtschaft und Praxis ist sie bis heute eng verbunden und setzt sich für deren Belange engagiert und mit großem Durchsetzungsvermögen ein.“

Seit 2005 vergibt Weinfeder e.V., Verband der deutschsprachigen Weinpublizisten, den "Preis der Deutschen Weinkritik" (PDDW) sowie den "Förderpreis" (WFFP) und seit 2015 erstmals die Ehrung "Weinpersönlichkeit des Jahres". Die deutschsprachigen Weinpublizisten ehren damit herausragende innovative Leistungen in der Weinwelt, um Qualitätssteigerungen beim Wein zu fördern. Den "Förderpreis" erhalten Persönlichkeiten oder Personengruppen, die sich in besonderem Maße Verdienste um den deutschen Wein erworben haben. Letzmalig wurde der Preis in 2012 verliehen. Die Ehrung als "Weinpersönlichkeit des Jahres" ist eine besondere Würdigung für herausragende Leistungen einer Person aus der Weinszene. Nach den letzten Ehrungen in 2012 sollen diese Würdigungen ab jetzt wieder jährlich verliehen werden.