Spitz, Wachau

Hagel zerstört 100 Hektar Weinberge

Text: Eva Pensel | Veröffentlicht: 27. August 2020


Am Samstag den 22. August 2020 hat ein starkes Hagel-Unwetter in und um Spitz rund 100 Hektar Weinberge nahezu zerstört, so schreibt es vinaria in ihrem Bericht.

Ein schweres Unwetter kam vom Waldviertel Richtung Donau. Woraufhin sich ein Hagel-Wolkenbruch über insgesamt 100 Hektar Reben ergoss. Die meisten Reben sind so stark beschädigt, dass wenig Hoffnung auf eine Restlese bleibt.

Nön.at schreibt, die grössten Hagel-Schäden erlitten die Reben in Spitz und einem grossen Teil des Spitzen Grabens. Kaum mehr ein Blatt oder eine ganze Traube ist zu sehen. Stark betroffen sind die Rieden Axpoint, Setzberg, Steinporz und Singerriedel. Dabei hatten die Hagelkörner teilweise Golfball-Grösse. Diese haben neben Reben auch grosse Zerstörungen an anderen Landwirtschaftsflächen, Autos und Gebäuden hinterlassen und ganze Bäume aus der Erde gezogen.

50 Liter pro Quadratmeter

Etwa 50 Liter pro Quadratmeter haben sich in rund 20 Minuten über der Wachau ergossen.

Vinaria informierte, Winzer mit einer Hagelversicherung können auf einen Schadenersatz hoffen. Dieser wird aber wohl nur den handelsüblichen Traubenpreis abdecken. Ein schwacher Trost für die Winzer, die sonst hochpreisige Weine aus diesen Rieden keltern. Ohne Versicherung geht man ganz leer aus.

Mögliche Ertragseinbussen auch im Jahr 2021

Die Schäden sind zum Teil so enorm, dass einige Winzer noch mit Ertragseinbussen im Jahr 2021 rechnen. Franz-Josef Gritsch vom Mauritiushof in Spitz verrat nach einem Lokalaugenschein der Vinaria: «Die Triebe sind so schwer angeschlagen, dass wir im Winter den Rebschnitt mittels Zapfenschnitt machen werden müssen, anstatt des üblichen Streckerschnitts. Das bedeutet in jedem Fall weniger Ertrag im nächsten Jahr.»

Um noch Schlimmeres zu verhindern, werden die Trauben mit einer Backpulverlösung gespritzt. Dadurch trocknen die Trauben besser und werden vor Essigbakterien geschützt. Durch das abgeschlagene Laub wird sich die Reife der Trauben etwa drei Wochen nach hinten verschieben.

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