Gefährliche Rebzikade dringt ins Burgenland vor

27.07.2008 - arthur.wirtzfeld

ÖSTERREICH (Burgenland) - Im Österreichischen Weinbaugebiet Burgenland wurde die Insektenart "Rebzikade" (lat. Scaphoideus Titanus), eine Überträgerin der gefährlichen Rebkrankheit "Flavescence dorée" (goldgelbe Vergilbung), die zum Absterben der Reben führt, entdeckt.

 

Fündig wurden die Experten der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) an der Grenze zur Südoststeiermark und Slowenien u.a. in den Gemeinden Kapfenstein in der Südoststeiermark und Bonisdorf im Südburgenland. Unmittelbar nach der Entdeckung wurden die Larven labortechnisch untersucht, um festzustellen, ob sich typische Erreger feststellen lassen würden. Ende der Woche gab die AGES Entwarnung. Offenbar sind die gefundenen Rebzikaden nicht mit dem gefürchteten Erreger infiziert. Bereits vor 4 Jahren wurde ein Rebzikade-Befall in der Steiermark festgestellt. Die Experten vermuteten bereits damals, dass die Krankheitsüberträger aus dem Süden kommend, im Zuge des Klimawandels sich nun auch weiter nördlich wohl fühlen, was scheinbar bestätigt ist.

Die Rebzikade, als Überträger der Vergilbungskrankheit (Flavescence dorée), kam ursprünglich aus Amerika und wurde in den 50er-Jahren über Südfrankreich nach Europa eingeschleppt. Von dort breiteten sie sich südlich der Alpen bis zum Balkan hin aus. Das durch die Saugtätigkeit der Larven wie auch der erwachsenen Rebzikaden entstehende Schadbild ist bei Rotweinsorten eine rötliche Blattrandverfärbung und bei Weißweinsorten eine sichtbare abgegrenzte gelbe Aufhellung an den Blatträndern. Bis ins Blattinnere breiten sich bei zunehmendem Befall die Krankheitszeichen bei der Rebe aus. Dabei bleiben die Hauptadern recht lange intakt. Bei starkem Befall rollen sich die Blätter regelrecht ein, die Blattränder wirken verwelkt und vertrocknet und es kommt zum frühen Blattfall.