Weinskandal: Bisher 19 Weine vom LUA Rheinland-Pfalz beanstandet

15.06.2008 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Koblenz) - Die Zahl der Beanstandungen bei italienischen Weinen in Rheinland-Pfalz hat sich auf 19 erhöht, wie das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) in einer aktuellen Presseerklärung meldet. Bei den Kontrollen seien bislang aber keine Gesundheit gefährdenden Substanzen festgestellt worden.

 

Bei den jüngsten Untersuchungen hatte sich herausgestellt, dass sieben Weine gewässert worden waren. Diese Begutachtung wurde der LUA nunmehr ermöglicht, nachdem die erforderlichen Referenzwerte für den Weinjahrgang 2007 aus Italien geliefert wurden.

Zehn Weine wurden aufgrund von Verdorbenheitsmerkmalen beanstandet, z.B. wegen biologisch bedingter Veränderungen, Oxidation oder Geranientons. Bereits vor zwei Wochen hatte das Ministerium mitgeteilt, dass zwei Proben unzulässige Zusätze von Äpfelsäure enthielten, wovon einer zugleich gewässert war. Eine Probe davon enthielt zugesetztes Sorbit, was auf Zusatz von Obstsäften hinweist.

Soweit festgestellt wurde, dass Weine substanzielle Veränderungen wie Wässerung oder Äpfelsäurezusatz aufwiesen, haben die Behörden bereits vorhandene Bestände sichergestellt. Ingesamt habe man bisher in Einzelhandel und Kellereien mehr als 500 000 Liter Wein sichergestellt. Soweit Weine in Verkehr gekommen waren, seien die betroffenen Unternehmen aufgefordert worden, die Weine aus den Regalen zurückzuholen.

"Die Weine mit Verdorbenheitsmerkmalen dürfen ebenfalls nicht in Verkehr gebracht werden. Welche weiteren Maßnahmen zu ergreifen sind, wird im Einzelfall geprüft", so ein Sprecher des LUA.

Im Rückblick: Das LUA hatte in den vergangenen Monaten sofort nach Berichten über künstlich hergestellten oder gepanschten Wein aus Italien gezielt 110 Proben genommen und die italienischen Behörden zu genauen Angaben über die Herkunft der gefälschten Weine aufgefordert. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hatte parallel beim Bund und der EU auf sofortige Übermittlung der Daten gedrängt.