Statistische Bilanz der OIV zur weltweiten Weinbaukonjunktur 2009

15.12.2009 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Laut ersten Schätzungen der OIV* (Internationale Organisation für Rebe und Wein) schlagen sich die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise in der Weinbaukonjunktur 2009 nieder. Basis dafür sei auch die Tendenz zur Abnahme der weltweiten Rebflächen. Die Weinerzeugung hingegen erreiche weltweit quasi das Niveau des Vorjahrs.

 

"Der Weinbausektor wurde von der Weltwirtschaftskrise nicht verschont, was insbesondere für den Weinkonsum gilt. 2009 stagnierte die Produktion und die Nachfrage war insgesamt rückläufig", erkläre der Generaldirektor der OIV, Federico Castellucci, auf einer Pressekonferenz und erläuterte: "Außer bei einem Anstieg des Importvolumens wird der weltweite Weinkonsum gegenüber 2008 wohl leider rückläufig sein, was auf einen Rückgang des Handelsvolumens und des Konsums der von der Krise betroffenen Einfuhrländer zurückzuführen ist."

"Für die weltweiten Rebflächen ist 2009 ebenfalls ein leichter Rückgang zu verzeichnen, der auf die Abnahme von rund 75 Tausend Hektar der gemeinschaftlichen Rebflächen infolge der Umsetzung der neuen GMO zurückzuführen ist", so Frederico Castelluci. Seine Angaben belegen statische Auswertungen, die eine Rückläufigkeit der Rebflächen in den bedeutendsten Weinbauländern Europas (Spanien, Italien, Frankreich und Portugal) verzeichnen.

Die weltweite Weinerzeugung in 2009 liegt mit rund 268 Millionen Hektoliter ungefähr auf dem Niveau von 2008. Aufgrund des Anstiegs der französischen, portugiesischen, rumänischen und bulgarischen Weinproduktion verzeichnet die EU einen leichten Anstieg von 1 Prozent. In den anderen traditionellen Erzeugerländern (Italien, Spanien und Deutschland) ist die Produktion gegenüber 2008 jedoch rückläufig, mit Ausnahme der Schweiz, wo ein positives Ergebnis zu verzeichnen ist. Die Weinproduktion in den Ländern der Gruppe "Südhemisphäre:" (Südamerika, Südafrika und Australien) nimmt aufgrund eines Produktionsrückgangs speziell in Argentinien, Brasilien und Australiens ebenfalls ab und dies trotz der positiven Ergebnisse, die in den USA und Chile verzeichnet wurden.

Abschließend wies der Generaldirektor Castelluci darauf hin, dass die OIV Erzeugern und Verbrauchern eine strikte Einhaltung der OIV-Normen nur im Rahmen von Wettbewerben garantiert, die unter ihrer Schirmherrschaft stehen. Diese Garantie kann nicht für Wettbewerbe übernommen werden, die nicht ihrer Kontrolle unterstehen, selbst wenn sich bei diesen Wettbewerben auf die von der OIV verabschiedeten Regeln bezogen wird.

OIV*: Die Internationale Organisation für Rebe und Wein ist eine zwischenstaatliche, wissenschaftliche und technische Einrichtung mit anerkannter Zuständigkeit in den Bereichen Rebe und Weinbauerzeugnisse. Die Organisation zählt 43 Mitgliedstaaten und hat zum Ziel, die internationalen Weinbaunormen zu harmonisieren, die wissenschaftlichen Innovationen des Sektors zu fördern sowie Probleme des internationalen Weinbausektors aufzuzeichnen und durch ihre Empfehlungen Lösungsbeiträge zu bieten.