Champagner prickelt lebhaft

25.03.2011 - R.KNOLL

FRANKREICH (Reims) - In manchen Jahren lag er schon etwas schal im Glas und gingen die Absatzzahlen nach unten. So erlitt der Champagner nach dem Superjahr 1999 mit 327 Millionen verkauften Flaschen (die auch dem Jahrtausendwechsel zu verdanken waren) einen gewaltigen Einbruch mit nur mehr 253,2 Millionen Flaschen in 2000. Aber aktuell prickelt der Champagne wieder besonders lebhaft. Der Absatz stieg im Jahr 2010 weltweit um stattliche 8,9 Prozent, nämlich von 293,3 Millionen Flaschen in 2009 auf 319,5 Millionen Flaschen. Damit ist man nicht mehr sehr weit vom bisherigen Rekordjahr 2007 entfernt, in dem 338,7 Millionen Flaschen verkauft wurden.

 

Der deutsche Markt entwickelte sich mit 21,6 Prozent Wachstum noch dynamischer. Im Vorjahr wurden 13,3 Millionen Flaschen nach Deutschland geliefert; 2009 waren es nur 10,9 Millionen. Die aktuelle Zahl ist die beste seit dem Jahr 2000 (14,2 Millionen Flaschen), liegt aber noch deutlich unter dem 1999er Rekord (17,5 Millionen). Deutschland ist nach Großbritannien und den USA der drittgrößte Exportmarkt für Champagner. Der Durchschnittspreis betrug 2010 nach Auskunft des Informationsbüros Champagne in Stuttgart 12,60 Euro/Flasche (Realwert ohne Steuer).

Die Franzosen wissen natürlich ihr schäumendes Nobelprodukt besonders zu schätzen: 2010 wurden 185 Millionen Flaschen ausgeliefert, was allerdings nur einem kleinen Plus von 2,34 Prozent entspricht. Ihre großen Erfolge feiert die Champagne im Ausland. Insgesamt stieg der Export um 19,5 Prozent und hat jetzt einen Anteil von 42,1 Prozent an der gesamten Produktion.

Weil längerfristig die Hoffnung besteht, dass immer mehr Champagner getrunken wird, gibt es in der Region Bestrebungen, die Rebfläche zu erweitern. Bis das Weinbaugebiet neu festgelegt und Parzellen klassifiziert sind, werden noch einige Jahre vergehen. Nach vormals 319 Gemeinden können in Zukunft vermutlich etwa 40 weitere Kommunen tauglich für die Traubenproduktion für Champagner werden. Der langwierige Prozess für die Neuordnung wird voraussichtlich erst 2020 beendet sein.