Châteaux d`Yquem und de Sours beginnen mit der Weinlese

18.08.2011 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Die renommierten Güter in Sauternes, allen voran Château d`Yquem und Château de Sours beginnen heute mit der Weißweinernte. Wie bereits schon vor Wochen abzusehen war (wir berichteten), liegt damit der Erntebeginn fast drei Wochen vor dem des Jahres 2010. Damals war es Château Haut-Brion, die ihre Lesemannschaft am 2. September 2010 in die Weinberge schickte.

 

Château d`Yquem erntet zuerst den Sauvignon Blanc für seinen trockenen Weißen „Y“ während Château de Sours die Trauben von Merlot und Cabernet Sauvignon vornehmlich für ihren prickelnden Rosé einbringen. „In meinen bisherigen Jahren bei Château de Sours ist das die früheste Ernte“, kommentiert Martin Krajewski, Inhaber von Château de Sours seit 2005. „Wir sind damit im Mittel mindestens 18 Tage im Voraus.“

Voraussichtlich bleiben die Temperaturen im Weinbaugebiet Bordeaux, die seit rund einer Woche 30 Grad und mehr erreichen, noch bis zum Wochenende erhalten. Damit erreichen die Trauben einen Zustand, der erhöhte Alkoholwerte verspricht. Bei ersten Tests zeigten sich Alkoholwerte weit über 11, ja sogar bis 13, 2 % vol. „Einerseits sind dies optimale Bedingungen, um die Ernte jetzt zu beginnen, andererseits können die Alkoholwerte, bei unveränderten Temparaturen auch die 14 % vol. erreichen - und das muss nicht sein“, erklärt Martin Krajewski.

Beide Güter erwarten, dass ihre Weißweinernte in der ersten Septemberwoche schon beendet sein wird. „Wir werden unsere Roten vom Clos Centenac auch voraussichtlich schon bis 14. September im Keller haben,“ sagt Krajewski. „Wenn man bedenkt - letztes Jahr ernteten wir noch Ende September und in 2009 beendeten wir die Lese in der ersten Oktoberwoche.“

In Anbetracht der trockenen, sehr sonnigen und damit warmen Witterung in Bordeaux erwarten Experten hohe Mostgewichte bei der Ernte von 14 % vol. und mehr. Um dies zu vermeiden und um nicht mehr als die maximalen gewünschten Werte von 13 bis 13,5 % vol. zuzulassen, ist jetzt Eile angesagt. Außerdem fürchtet man um eine zu rasche Reife der Trauben, sofern diese noch länger am Stock bleiben, was sich dann später in den Weinen mit weniger Aromatik und Komplexität bemerkbar macht. Ob diese Befürchtung eintrifft, wird man dann bei den späteren Verkostungen erfahren können. Wir sind gespannt.