China löst Deutschland als Hauptimporteur von Bordeaux-Wein ab

23.09.2011 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Experten und Kenner der internationalen Weinszene hatten es vorhergesagt: Eine deutliche Steigerung in Menge und Wert der Weine aus Bordeaux im Export auf den chinesischen Markt. Die bisherigen Prognosen basierten auf dem „Bordeaux Tomorrow Plan“, entwickelt in 2008 und ausgelegt auf fünf bis acht Jahre mit dem vornehmlichen Ziel, im Fernen Osten, vor allem aber in China, die Exporte nicht nur zu festigen, sondern zu erhöhen.

 

Nun ist es amtlich. China hat Deutschland mengenmäßig als Haupteinfuhrland der französischen Bordeaux-Weine abgelöst. Das asiatische Land habe von Juli vergangenen Jahres bis Juni dieses Jahres 314.000 Hektoliter Wein aus der Region Bordeaux im Wert von 231 Millionen Euro importiert, teilte der Bordeaux-Dachverband CIVB am Mittwochabend in Paris mit. „Das bedeutet mengenmäßig einen Anstieg um satte 85 Prozent“, so ein Sprecher der CIVC während der Pressekonferenz.

Zehn Prozent aller Weinexporte aus der berühmten Anbauregion im Südwesten Frankreichs seien nach China gegangen - das für Wein zollfreie Sonderverwaltungsgebiet Hongkong noch nicht einmal mit eingerechnet. Insgesamt war das Jahr für den Bordeaux-Export, der unter der Finanzkrise 2008 gelitten hatte, durchaus erfolgreich: er stieg mengenmäßig um 23 und nach Wert sogar um 34 Prozent.

"China ist ein Land der reichen Kultur und Geschichte und wir hoffen, unsere bisherigen und neuen strategischen Partnerschaften helfen mit, dass chinesische Weintrinker mehr über die Tradition und Innovation der Bordeaux-Weine erfahren und lernen", kommentierte Thomas Jullien, Asien-Direktor der CIVB.