Chinesische Investoren liebäugeln mit Wein-Nobelmarken wie Penfolds & Co

CHINA (Shanghai) - Laut Medienberichten könnten führende australische Weinmerken wie Penfolds, Rosemount und Lindemans bald in chinesischem Besitz übergehen. So berichtet Bloomberg, eine internationale Nachrichtensender-Gruppe mit Schwerpunkt Wirtschaft und Finanzen, dass die Bright Food Group, ein in Shanghai ansässige Lebensmittel- und Molkerei-Unternehmen sich bereits in fortgeschrittenen Gesprächen über den Erwerb der Treasury Wine Estates und weiteren Kultmarken befände und bezieht sich dabei auf „sichere“ Quellen.

 

Direkt nach diesem Bericht reagierten prompt die Börsen und die Treasury-Aktie stieg um 8,9 Prozent auf 3,67 australische Doller, der höchste Zuwachs seit Mai diesen Jahres, was dem Unternehmen einen fiktiven Marktwert von 2,4 Milliarden australischen Dollar beschert. Finanzexperten führen die Steigerung des Aktienkurses allein auf das Engagement von Bright Food zurück. Deren Anspruch ein führender Global-Player in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu werden, hat sich längst rumgesprochen. Erst kürzlich hat Bright Food 50 Prozent des französischen Joghurt Unternehmens Yoplait übernommen. Nun schickt man sich an den Weinmarkt aufzumischen und will sich zuerst australische Nobelmarken einverleiben.

Treasury Wine Estates, die ehemalige Weinsparte von Fosters, wurde von dessen Brauereigeschäft im Mai dieses Jahres getrennt (wir berichteten). Noch im September 2010 hatte Fosters das Angebot des Private-Equity-Unternehmens Cerberus Capital Management über 2,7 Milliarden australische Dollar erhalten und abgelehnt, weil es seine Weinsparte in Bezug zu deren Angebot für „deutlich unterbewertet“ hielt. Nun sind wir gespannt, was die Chinesen bieten und bei welchem Übernahmepreis Fosters dann einlenkt.

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