Französischer Weißwein erzielt Rekordpreis

29.07.2011 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Genau 200 Jahre ist der Weißwein, ein Sauternes des französischen Weinguts Château d'Yquem gereift, jetzt hat eine Flasche des edlen Tropfens beim Verkauf einen Weltrekord erzielt. Für umgerechnet 80.000 Euro ist die Flasche aus dem Jahr 1811 jüngst von dem französischen Privatsammler Christian Vanneque erworben worden, sagte Weinhändler Stephen Williams. Vanneque wolle die Flasche in seinem neuen Restaurant auf der indonesischen Insel Bali ausstellen, das im September eröffnen soll.

 

Der hohe Restgehalt an Zucker und die natürliche Säure der Trauben verhinderten, dass der Weißwein ungenießbar werde, meinte Stephen Williams, CEO von The Antique Wine Company. Der Inhalt sei über die Jahrhunderte keineswegs verdorben, sondern reife immer weiter nach. Laut Williams, stamme der Sauternes aus einer europäischen Weinsammlung und wäre von Chateau d'Yquem überprüft worden, bevor man den Verkauf des Weines organisiert habe.

Überliefert ist, dass Chateau d'Yquem vom Jahrgang 1811 zehn Fässer, rund 3.000 Flaschen, produziert hat, wobei die größte Anzahl nach Russland exportiert wurde. Dieser Jahrgang ist auch als Kometen-Jahrgang bekannt. Damals raste Komet Flaugergues während der Erntezeit an der Erde vorbei - seine bis zu elf Schweifstrahlen bedeckten mehr als 90° des Himmels.

Von den Kritikern, darunter auch Robert Parker, wurde der Sauternes aus 1811 bei Verkostungen in den 1990er Jahren mit Höchstnoten bewertet. Parker beschrieb ihn damals als „flüssige Crème brûlée“ und der britische Weinkritiker Michael Broadbent, beschreibt den Sauternes in seinem Buch Vintage Wine, als eine „Erinnerung an Himbeeren mit Sahne, einhergehend mit erheblicher Tiefe, Länge und trockenem Finish“.

"Ich habe immer eine Träne im Auge, wenn ich eine Flasche wie diese verkaufe", sagte Williams, "aber es ist ein Trost, wenn Sie in gute Hände kommt“. Die Verkaufsaktion fand im Londoner Luxushotel Ritz statt und der Wein wird in nächster Zukunft, geschützt hinter Panzerglas, von den Gästen des Restaurants des neuen Eigners bestaunt werden können.