Guanxi online: Chinesische Weinkäufer sind hochgradig „verdrahtet“

07.10.2011 - arthur.wirtzfeld

CHINA (Beijing) - Nach einer aktuellen Umfrage der Wine Intelligence, einem Forschungs- und Beratungsunternehmen u.a. zur Wertschöpfung für Produkte der Wein- und Alkoholbranche mit Hauptsitz in London, nutzen chinesische Verbraucher das Internet und hier auch vor allem Social Media Portale weit mehr, als ihre westlichen Pendants, um Neues über Wein zu erfahren. Drei Viertel der Befragten informieren sich der Studie zufolge online zum Thema Wein und 62 Prozent nutzen dazu soziale Medien. Aber nur 32 Prozent lassen sich von Mitarbeitern des Einzelhandels beraten, wiederum nutzen 39 Prozent die Mundpropaganda von Freunden und der eigenen Familie.

 

Für diese Studie befragte Wine Intelligence mehr als 1000 chinesische Weinkonsumenten aus den mittleren Bevölkerungsschichten und stellte dabei einen dramatischen Kontrast zu dem Verhalten von Europäern und Amerikanern fest, bei denen die Mundpropaganda eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung zum Weinkauf spielt. Außerdem flossen Erfahrungen von Online-Portalen in die Studie ein. Diese zeigten auf, dass neben den rund 13 Millionen Erwachsenen, die sich im Internet informieren auch und vor allem die jugendlichen Konsumenten das Netz nach Weininformationen durchforsten.

Die beliebtesten Webseiten sind „baidu.com“, die größte und meist frequentierte Suchmaschine Chinas und damit Marktführer sowie die Wein-Informationsseite „winechina.cn“. Zu den beliebtesten Suchbereichen zum Wein gehören die neuen Jahrgänge, Weinbewertungen und Empfehlungen zum Essen.

„Die chinesischen Weintrinker sind sehr aktiv im Netz und kennen sich sehr gut mit den Features und Optionen der digitalen Welt aus“, berichtet Maria Troein, Hauptautorin der Studie bei Wine Intelligence. „Wenn es um Wein geht, steht das Internet als Informationsquelle bei den Chinesen an Nummer eins. Diese Online-Dominanz führt auch die Weintrinker untereinander zusammen. So sind die Chinesen sehr gut vernetzt und erfahren recht schnell das Neueste zum Thema Wein. Dies gleicht sich wiederum mit dem Verhalten in anderen Ländern weltweit, wo die Weinszene auch recht gut vernetzt und aktiv ist.“