Rekordpreis für Bickel-Stumpf Schatzkammerwein

05.11.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Kloster Eberbach) - Zum zweiten Mal haben in 2011 die Prädikatsweingüter des VDP-Rheingau ihre Kollegen aus Franken eingeladen, ausgesuchte Raritäten aus ihren Schatzkammern bei der jährlichen Weinversteigerung in den historischen Mauern von Kloster Eberbach unter den Hammer zu bringen. Dabei haben drei Flaschen der 1990er Silvaner Trockenbeerenauslese vom Weingut Bickel-Stumpf (Frickenhausen) mit 325 Prozent die höchste Steigerungsrate der VDP-Weinversteigerung im Rheingau erreicht. Beachtliche 510 Euro wurden pro Flasche erzielt.

 

Für den grandiosen Tropfen standen am 25. Oktober 1990 rund 20 Erntehelfer zwei Tage lang im „Frickenhäuser Kapellenberg“* und haben die trockenen Beeren des Silvaners per Hand von den übrigen getrennt. Der damals 7-jährige Sohn Matthias Stumpf - heute Nachfolger von Reimund Stumpf in Keller und Weinberg - erinnert sich noch gut an diese Zeit: „Es waren warme Tage und optimale Voraussetzungen für eine Trockenbeerenauslese. Unser Vater erklärte uns damals wie besonders und selten die Bedingungen sind, um einen Wein dieser Art herzustellen.“

 

*Frickenhäuser Kapellenberg:

Der Kapellenberg liegt an der Spitze des Maindreiecks. Die alte Frickenhäuser Lage erstreckt sich östlich des Ortes unmittelbar am Main entlang. Der Weinberg, mit einer Hangneigung von 60% blickt über ein besonders schmales Stück des Maintals hinweg nach Süden - sein Herzstück beginnt direkt unterhalb der Valentinus Kapelle (siehe Foto). Die Reben stehen dort auf dem im Trias entstandenen Verwitterungsmaterial des oberen Muschelkalks.

Geschichtliche Namensgebung: Der durch eine Lähmung an das Bett gefesselte Frickenhäuser Bürgermeister Valentin Zang schwor, im Falle einer Genesung, eine kleine Kapelle bauen zu lassen. Der Legende nach wurde er nach zwei Jahren "auf wunderbare Weise" von seinem Leid befreit. So wurde 1699 die Valentinus Kapelle mitten in den Weinbergen erbaut und eingeweiht - seit nunmehr über 300 Jahren ist sie somit Namensgeberin der Frickenhäuser Weinlage.