1855.com gerät zunehmend unter Druck

11.09.2012 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Eine Zukunft für das online betriebene Weinunternehmen 1855.com wird immer unwahrscheinlicher. Geprellte Kunden und Kritiker fordern immer lautstarker die Schließung des Portals und klagen betrügerische Machenschaften an. Unterstützung erfuhren enttäuschte Kunden durch TV-Beiträge im französischen Fernsehen, wo unter dem Titel „Betrug“ eine Reihe von Gerichtsurteilen gegen 1855.com beleuchtet wurden.

 

Auch wir berichteten unter den Titeln: „1855.com kann subscribierte Carruades de Lafite nicht liefern“ und „Online-Weinhandel 1855.com in argen Nöten“.

Nun treten immer mehr unzufriedene Kunden von 1855.com, deren subskribierte und bezahlte Tropfen so namhafter Güter wie Lafite, Haut-Brion, Mouton und Margaux über Jahre nicht geliefert wurden, dem jüngst am 20. August gegründeten Verein namens „Abus1855.com“ bei. Laut Alain Ehrsam, Präsident der neuen Organisation, habe man in kurzer Zeit schon über 100 Anfragen geprellter Besteller erhalten.

Als Verein will Abus1855.com betrogene Kunden unterstützen, entweder die bestellte Ware zeitnah zu erhalten oder dabei behilflich sein, Schadensansprüche geltend zu machen. Parallel dazu übt die französische Regierung durch die Brigade Interrégionale d'Enquête Vins et Spiritueux (BIEV) Druck auf 1855.com aus, den Kunden, die ihre Ware bisher nicht erhalten haben, die gezahlten Gelder zu erstatten.

Die andauernden Lieferprobleme von 1855.com sind mittlerweile auch auf den Aktienkurs des Unternehmens massiv aufgeschlagen. Vor fünf Jahren war die Aktie mit 5,00 Euro auf dem Höchststand, jetzt wird die Aktie von 1855.com an der Pariser Börse nur noch mit 0,03 Euro gehandelt.

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