Der Online Weinverkauf wird sich in fünf Jahren verdoppeln

04.10.2012 - arthur.wirtzfeld

UK (London) – Der Lebensmittelhandel und die Discounter werden sich in Zukunft verstärkt dem Onlinehandel zuwenden. Dabei kommen radikale Herausforderungen auf die Getränkeindustrie zu, wie ein führender Ökonom prognostiziert. Anlässlich der jährlichen Konferenz der Wine and Spirit Association (WSTA) wartete James Walton, Chefökonom des Institute of Grocery Distribution (IGD) mit beeindrucken Zahlen auf.

 

Laut Walten werde sich der Online-Verkauf von den jetzigen 7,0 Milliarden Euro, basierend auf den Zahlen von April 2012 auf rund 13,9 Milliarden Euro im Jahr 2017 annähernd verdoppeln. Dabei werde sich der Anteil von Supermärkten wie Tesco oder Metro im Weinverkauf auf 28,5 Prozent erhöhen. Und Discounter wie Aldi, Lidl und Co würden im Onlinehandel mit Wein sogar um rund 64 Prozent zulegen.

Um dies zu erreichen müssten die Handelsbranchen allerdings den Verbraucher besser verstehen, ihre Effizienz erhöhen, um die aktuell gefallene Kaufkraft von rund 6 Prozent zu egalisieren. „Das Online-Shopping gleicht einer stillen Revolution, die von der Getränkeindustrie verstanden werden muss, damit sie überlebt“, mahnt James Walten die anwesenden Entscheider bei der Konferenz.

„Das Internet ist nicht nur ein Weg, um Waren zu verkaufen. Das größte Potential liegt in der Beziehung mit den Online-Kunden. Die Anbieter müssen mit höchster Qualität und Tiefe bei ihren Online-Auftritten aufwarten, um ihre Marken bestmöglich zu präsentieren“, referierte Walton. Dabei verwies er auf Die Webseiten von Moët & Chandon und Waitrose Ocado die beispielhaft zeigen würden, wie diese Unternehmen die Herausforderung annehmen.

Die Konferenz war die erste unter der Führung von Miles Beale, neuer CEO der WSTA. Diskutiert wurden neben einer Reihe von anstehenden Herausforderungen der Getränkeindustrie in Zeiten, wo die Geschäfte im Internet immer wichtiger werden, auch die Beziehungen zu den Regierungen der Länder und der EU. „Die Getränkeindustrie sollte ihre ursprüngliche Zusammenarbeit mit der Politik überdenken“, sagte Miles Beale. „Wir müssen dabei aber die Tagesordnung führen und ihr nicht hinterherlaufen.“