Weingesellschaft Beaumont Vintners ist bankrott

24.04.2012 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Die in London ansässige Gesellschaft für Weininvestment, Beaumont Vintners, hat die Liquidation beantragt. Für ein Schuldenaufkommen von rund 1,5 Millionen GBP (etwa 1,83 Millionen Euro) gibt es offenbar keine Vermögenswerte. Betroffen sind auch die Kunden der Gesellschaft, die für rund 700.000 Euro Bordeaux En Primeur aus 2009 geordert haben, wobei Beaumont Vintners davon für nur für 40.000 Euro Weine bestellt und bisher bezahlt hat.

 

Laut Grant Thornten, einer Gesellschaft für Wirtschaftsprüfung, die untersuchend die Liquidation begleitet, läge die Schuld beim Management, das man für das Verschwinden der Werte beschuldigt. Dabei zeigt sich die Leitung des Unternehmens undurchsichtig. Der erst im November 2011 nach Rücktritt von Stephen Carpenter ernannte Direktor Samuel Philips war der einzige verantwortlich leitende Geschäftsführer, nachdem sein Kollege Richard Evens schon im Februar 2011 seinen Posten aufgegeben hatte.

Bei der Gläubigerversammlung am 5. April war nur noch Samuel Philips von dem in Juni 2010 gegründeten Unternehmen als Verantwortlicher übrig geblieben. Philips, so wurde es den Gläubigern glaubhaft gemacht, war nur nominal Direktor und gehörte nicht zu den Gründungsmitgliedern mit Bankvollmacht.

Die Forderungen der Gläubiger an Beaumont Vintners belaufen sich inzwischen auf rund 10 Millionen GBP (etwa 12,2 Millionen Euro). Demgegenüber steht ein Vermögen von maximal 400.000 GBP (487.000 Euro) an Aktien und 2 Millionen GBP (rund 2,43 Millionen Euro) georderter Weine der En Primeur 2009. Die Gläubiger, viele von Ihnen sind Rentner, werden wahrscheinlich einen herben Verlust erleiden.

Zur Situation von Beaumont Vintners passt ein Beitrag aus der Bloggerszene vom 12. Oktober 2011 - Zitat: „Lassen Sie die Finger von diesem Unternehmen. Mein Vater kaufte für 12.000 britischen Pfund Weine, überwies das Geld und hat seitdem nichts mehr gehört - Die Weine wurden nicht geliefert. Beaumont Vintners wechselt seine Geschäftsadressen. Die Anschrift in der Bakers Street auf der Rechnung ist nur eine virtuelle Adresse. Man wird nur zurückgerufen, wenn man mehr Wein bestellen will...“