Aufruhr gegen Pläne zur Weinbesteuerung in Frankreich

21.05.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - Im Weinland Frankreich haben Vorschläge zu einer Zusatzsteuer für die geliebten Tropfen einen kleinen Aufruhr bei den regierenden Sozialisten ausgelöst: Mehrere Senatoren, darunter der sozialistische Senatspräsident François Rebsamen, wandten sich letzte Woche in einem gemeinsamen Appell strikt gegen derartige Überlegungen. Der Wein sei - "in Maßen genossen" - ein "nationales Kulturgut" und dürfe nicht wie andere alkoholische Getränke an den Pranger gestellt werden.

 

Hintergrund ist der Bericht einer Gesundheitskommission des Senats, die eine Besteuerung von Wein aus gesundheitlichen Gründen angeregt hatte. Die Senatoren hoben nun hervor, dass der Weinkonsum in Frankreich ohnehin "ständig zurückgeht"; in den vergangenen 20 Jahren habe er sich halbiert. Außerdem komme der Weinbau gerade mal aus einer großen Krise heraus. Durch eine solche Steuer würde "eine verhängnisvolle Verbindung" zwischen Gesundheitsproblemen und Weingenuss hergestellt. Der Wein würde als "gesundheitsschädliches Produkt und eine Ursache für Alkoholismus" stigmatisiert.

Von Steuererhöhungen waren in der Vergangenheit andere alkoholische Getränke in Frankreich getroffen worden, zuletzt Anfang 2013 auch Bier - nur Wein blieb bisher davon verschont. Die Senatoren erinnerten daran, dass der Wein eines der Haupt-Exportprodukte Frankreichs mit einem Handelsüberschuss von acht Milliarden Euro im Jahr 2012 gewesen sei und es in dem Bereich um hunderttausende Arbeitsplätze gehe. Schon jetzt bringe Wein jährlich eine Milliarde Euro Steuern ein.