Château Loudenne mutiert zum Luxushotel

12.07.2013 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) – Die Moutai-Group, seit April diesen Jahres Eigner von Château Loudenne in Saint-Yzans-de-Medoc, wird das aus dem 17. Jahrhundert stammende Hauptgebäude zu einem Luxushotel umwandeln. Damit will Zhong Huaili, aktueller Präsident von Château Loudenne, vor allem seine Landsleute zu einem Besuch animieren (wir berichteten: „Chinesische Moutai-Gruppe kauft Château Loudenne“).

 

„Neben dem Hotel betreiben wir natürlich weiterhin den Weinbau. Wir planen mindestens 50 Prozent unserer Produktion in China zu verkaufen, der Rest wird dann auf den traditionellen Märkten angeboten“, erklärt Zhong Huaili. „Château Loudenne ist das Schaufenster unseres Unternehmens in Europa. Neben unseren Mitarbeitern, die sich hier erholen, aber auch bilden können planen wir eine hohe Anzahl an chinesischen Touristen in der Zukunft.“

Die Moutai-Group zählt über 30 Wein- und Spirituosen-Geschäfte zum eigenen Portfolio in China. Bis Ende 2013 sollen es dann schon mindestens 100 Geschäftstellen sein. Das Unternehmen mit Sitz in der chinesischen Provinz Guizhou erwirtschaftete letztes Jahr einen Gesamtumsatz von 4,4 Milliarden Euro. Zur Gruppe gehören auch Weinberge in Changli in der Priinz Hebei. Außerdem ist Moutai-Group einer der bedeutenden Produzenten chinesischer Alkoholika – (chinesische Schnäpse: Baijiu) – besonders bekannt ist der Moutai.

Laut Verwaltungsdirektor Yang Yajie werde man zukünftig nicht nur französische Weine nach China importieren, sondern man habe schon Kontakte zu Erzeugern in Italien, Kanada, Chile und Kalifornien aufgenommen. „Aktuell konzentrieren wir uns aber erst auf Château Loudenne. Wenn wir dann mehr Erfahrung haben sind weitere Übernahmen französischer Châteaux nicht ausgeschlossen“, sagt Yang Yajie. „Außerdem wollen wir auch unser erfolgreichstes Produkt den Moutai in Frankreich und in anderen Ländern etablieren.“

Bei Château Loudenne hat man bereits eine Tourismus-Managerin engagiert. Sui Zhenglei hat aber vorerst die Aufgabe, die Entwicklung des Luxushotels zu überwachen und parallel schon mal den Kontakt zu den Behörden bezüglich Tourismus aufzubauen. Im späteren Luxushotel wird es 22 Zimmer, ein Restaurant, Pool, Spa und 14 kleinere Chalets geben, letztere sind den Vip-Kunden vorbehalten.

Nach Schätzungen hat die Moutai-Group für rund 20 Millionen Euro Châteaux Loudenne von der Familie Lafragette übernommen. Für den Umbau zum Hotel und die Modernisierung sind rund 5 Millionen Euro veranschlagt und um den Weintourismus anzukurbeln, sollen nochmals 2 Millionen Euro investiert werden.