Debüt auf der ProWein: Englands Winzer in Exportlaune

21.03.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Düsseldorf) – Auslöser für den Optimismus der englischen Weinindustrie, die Exporte in 2013 zu forcieren, waren die letztjährigen Feiern zum 60. Thronjubiläum der Queen und die Feiern rund um die Olympischen Spiele in London. Und so misst man der Präsenz englischer Güter auf der wichtigsten deutschen Weinmesse über den 24. bis 26. März in Düsseldorf große Bedeutung zu.

 

Die English Wine Producers (EWP), die in Kürze ein vielfältiges Portfolio durch alle Weinregionen der britischen Insel auf der ProWein präsentieren will, wird auch durch die Beteiligung einiger namhafter Erzeuger wie beispielsweise Hattingley Valley, Chapel Down oder Ridgeview unterstützt.

„Unser Focus lag ab dem Ende der letzten Dekade auf dem Jahr 2012 und den damit verbundenen großen Events, aber jetzt wollen wir uns verstärkt dem Export widmen“, sagt Julia Trustram Eve, Direktorin für Markegin bei der EWP. „Durch die weltweit beachteten Feiern im letzten Jahr wurde die Weinwelt auf unsere Weine aufmerksam. Wir sehen jetzt realistische Chancen, in ein globales Marketing und damit in den Export einzusteigen.“

Die größeren Erzeuger der Insel sind da schon weiter. Mark Driver von der Rathfinny Wine Estate in East Sussex meint: „Wir wollen bis 2010 auf 800.000 Liter Schaumweine und stille Weine aufstocken, wovon dann mindestens 50 Prozent in den Export gehen sollen.“

Die benachbarte preisverwöhnte Ridgeview Wine Estate exportiert bereits 20 Prozent ihrer Produktion von 250.000 Flaschen weltweit in 11 Märkte. „Wir sind unter anderem in Japan, Hongkong, in den USA, Australien, der Schweiz und in den skandinavischen Metropolen vertreten“, erklärt Winzer Mike Roberts von Ridgeview. „Wir haben uns bewusst großflächig aufgestellt und der Export ist dabei eine wichtige Säule.“

Allerdings wird das schwache Erntejahr 2012 die englischen Winzern bezüglich ihrer Exportbestrebungen in 2013 unter Druck setzen. Ihnen hilft aber der erwartete Anstieg der Lagerbestände an Schaumweinen aus der Rekordernte 2010, die jetzt auf den Markt kommen und für die man bereits ein beachtliches Image aufgebaut hat.

„Wir profitieren ohne Frage von den Events in 2012“, gibt Julia Trustram Eve offen zu. „Und wegen der Mindermenge des letzten Jahrgangs mache ich mir keine Sorgen. Wir haben immerhin einen ordentlichen Zuwachs an neuen Produzenten bei der EWP. Mit deren Beständen können wir einen Ausgleich schaffen. Erfreulich ist auch, dass einige unserer Produzenten zu Beginn diesen Jahres bereits gute Umsätze im Export gemacht haben, trotz der traditionell ruhigen Zeit im Januar und Februar. Fast scheint es so, als ob der Anstieg der Exporte ein Vermächtnis aus den Feiern im letzten Jahr ist.“

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