Deutscher Weinjahrgang 2013 - Teil I von XIII: Ahr

08.12.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - Die Weinlese ist jetzt in allen Anbaugebieten abgeschlossen. Trotz der außergewöhnlichen Witterungsbedingungen sind die deutschen Weinerzeuger mit den Qualitäten des Weinjahrgangs 2013 zufrieden. Allerdings liegt die Gesamterntemenge mit 8,3 Millionen Hektolitern deutlich unter den Erwartungen. Gegenüber dem langjährigen Mittel fehlen rund eine Million Hektoliter. Zufrieden mit der Menge ist man lediglich in Rheinhessen und an Saale-Unstrut. In vielen Anbaugebieten lagen die Erntemengen dagegen mehr als 20 Prozent unter dem Durchschnitt. Preissteigerungen sind von daher nicht auszuschließen.

 

Das DWI hat die Ernteergebnisse aller Anbaugebiete detailliert aufgeführt. Wir bringen Ihnen ab heute die Einschätzungen für die einzelnen Weingebiete in 13 Folgen und fangen an mit der:

AHR: Etwas kleinerer aber feiner Jahrgang

Trotz schwieriger Blüte mit Verrieselungen und einer etwas kühleren und feuchten Reifezeit konnten dank aufwändiger 100-prozentiger Handlese bemerkenswert gute Qualitäten eingebracht werden. Mit ca. 3,9 Millionen Litern Weinmost konnte deutlich mehr als im Vorjahr geerntet werden, gegenüber dem langjährigen Schnitt fehlen aber dennoch erneut fünf Prozent.

Die Vegetation begann mit einem relativ späten Austrieb um den 5. Mai. Die um eine Woche verzögert einsetzende Reife in der letzten Augustwoche entwickelte sich im milden September sehr positiv. Ende September und Anfang Oktober wurde Frühburgunder bei guter Qualität gelesen, mit einem Durchschnittsmostgewicht von 87° Oechsle und einer Menge von 60 hl/ha. Der Anfang Oktober geerntete Portugieser erbrachte einen hervorragenden Ertrag von gut 100 hl/ha bei Oechslegraden von knapp 70°. Bei der Hauptsorte Spätburgunder konnte mit der selektiven Handlese in der zweiten Oktoberwoche begonnen werden. Durch die strenge Handselektion ergab sich nur ein Ertrag von 70 hl/ha bei durchschnittlich 83° Oechsle. Die Jungweine zeigen ein dunkles Kirschrot und eine kräftige, aber harmonische Tanninstruktur. Der Riesling brachte unter schwierigen Wetterbedingungen in der zweiten Oktoberhälfte nur 60 hl/ha bei 80° Oechsle. Innerhalb von zwei Wochen war die Hauptlese zügig beendet.

Die frisch vergorenen Weine zeichnen sich durch eine beeindruckend aromatische Fruchtigkeit, hohe Extrakte und fruchtige Säure aus. Leider kann die Ernte die schmalen Weinvorräte nicht im erwünschten Maße auffüllen, so dass im Laufe des Jahres 2014 mit einer Verknappung des Angebots gerechnet wird.