Deutscher Weinjahrgang 2013 - Teil IV von XIII: Hessische Bergstraße

11.12.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - In einer Serie bringen wir Ihnen die Einschätzungen aus den 13 deutschen Weinbaugebieten. Bisher haben wir die Ahr, Baden und Franken besprochen. Heute sind die Winzer der hessischen Bergstraße an der Reihe:

 

Hessische Bergstraße: Zu kleine Ernte für ein kleines Anbaugebiet

Die noch im August für den Jahrgang 2013 gestellten Prognosen mussten auch an der Hessischen Bergstraße korrigiert werden: Die Erträge fielen niedriger aus als erwartet und der Herbst begann später als erhofft. Die Ertragserwartungen lagen im Sommer noch im Schnitt bei ca. 60 bis 65 hl/ha für das gesamte Anbaugebiet. Erreicht wurden jedoch nur 55 bis 60 hl/ha.

Nach einem recht späten Vegetationsstart Ende April/Anfang Mai und einem durch niedrige Temperaturen verzögerten Blüteverlauf setzte die Reifeentwicklung erst in der zweiten Augustdekade ein. Erhebliche Niederschläge im September bei anhaltend kühlen Temperaturen verzögerten die Mostgewichtsentwicklung und damit den Lesebeginn. Dieser datierte nur für den Müller-Thurgau noch auf September, Riesling und Spätburgunder konnten erst ab 7. bzw. 10. Oktober und damit eine Woche später als langjährig üblich geerntet werden. Die Lese musste zügig und teilweise unter erschwerten Bedingungen erfolgen. Die beim Riesling zum Leseauftakt noch recht hohen Säurewerte bauten sich im Laufe der Lese weitgehend ab. Bei acht bis neun Gramm pro Liter lagen diese im Durchschnitt. Die mittleren Mostgewichte kletterten bei Müller-Thurgau und Riesling auf fast 85° Oechsle, bei Spät- und Grauburgunder auf über 90° Oechsle. Besonders beim Riesling war aufgrund der selektiven Lese ein erheblicher Minderertrag festzustellen. Er erreichte weniger als 60 hl/ha. Auch die gesunderen Grau- und Spätburgunder bewegten sich bei nur 50 bis 55 hl/ha. Die eingefahrenen Mengen fielen zudem an einzelnen Standorten sehr unterschiedlich aus.

Das Mengenergebnis von 24.000 hl gegenüber 30.000 hl im Vorjahr stellt die Betriebe erneut vor große Herausforderungen, um ihre Kunden ausreichend mit Wein versorgen zu können. Mit der Qualität des Jahrgangs 2013 sind die Winzer an der Hessischen Bergstraße dagegen sowohl beim Weißwein wie auch im Rotweinbereich zufrieden. Die Jungweine überzeugen durch eine kräftige Struktur und eine pikante Fruchtsäure.