Deutscher Weinjahrgang 2013 - Teil XIII von XIII: Württemberg

20.12.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - In einer Serie bringen wir Ihnen die Einschätzungen aus den 13 deutschen Weinbaugebieten. Bisher haben wir die Ahr, Baden, Franken, hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut und Sachsen besprochen. Heute sind die Winzer aus Württemberg an der Reihe:

 

Württemberg: Knappe Weißweinbestände

Mit geschätzten 950.000 Hektolitern Weinmost wurde in Württemberg ein mengenmäßig eher kleiner Jahrgang eingebracht. Der Ertrag liegt damit zwar über dem des außergewöhnlich kleinen Jahrgangs 2010 (800.000 hl), aber auch deutlich unter dem von 2012 mit 1,14 Millionen Hektolitern. In vielen Kellern finden sich nur noch wenige „Altweine“. So muss insbesondere Weißwein aus dem neuen Jahrgang noch vor Weihnachten in den Verkauf kommen.

Einige warme Frühlingstage leiteten zum Monatswechsel April/Mai den Austrieb der Reben ein. Er erfolgte etwa eine Woche später als langjährig üblich. Als nass, kalt und grau bleibt der Mai 2013 in Erinnerung. Die hohen Niederschläge brachten sogar einige Mauern in den Steillagen zum Einstürzen. Einige Tropennächte um den 20. Juni lösten die Rebblüte aus. Auch sie begann mit einer Woche Verspätung und ging, nach einem Wetterumschwung, mit einigen Verrieselungsschäden einher. Der Reifebeginn datiert bei den meisten Sorten auf Ende August.

Die Weinlese startete in Württemberg am 1. Oktober mit Müller-Thurgau, gefolgt von Riesling und Trollinger ab dem 12. sowie Lembergertrauben ab dem 21. Oktober. Die Winzer hatten anfangs gehofft, mit einer späten Lese bei kühlen Temperaturen gesunde Trauben ernten zu können. Die ergiebigen Regenfälle während der Lese setzten den Trauben jedoch zu und machten einen hohen Selektionsaufwand mit mehreren Lesedurchgängen erforderlich. Zudem musste insbesondere bei Riesling und Trollinger die Lese stark beschleunigt werden. Am Ende waren in etwa einem Monat alle Trauben im Keller.

Die Mostgewichte lagen bei allen Rebsorten etwas über dem langjährigen Mittel. Trollinger erreichte durchschnittlich 71°, Kerner und Riesling 80° und Lemberger 82° Oechsle. Dank der relativ späten Lese mit kühlen Nächten liegen sehr sortentypische und fruchtige Weine in den Kellern.