Klage gegen US-Starkoch wegen Weinbetrug

18.06.2013 - arthur.wirtzfeld

USA (Chicago) - Zwei Weinsammler in den USA haben einen Starkoch verklagt, weil er ihnen wertlosen Rotwein als edlen Tropfen für zehntausende von Euro verkauft haben soll. Benn und Illir Frrokaj hatten dem Starkoch Charlie Trotter im vergangenen Jahr eine angebliche Magnum-Flasche Domaine de la Romanée-Conti Jahrgang 1945 für mehr als 46.200 Dollar (34.600 Euro) abgekauft.

 

Als sie den Rotwein versichern wollten, entdeckte eine Expertin, dass es sich um eine Fälschung gehandelt habe, hieß es in der letzte Woche vor Gericht in Chicago eingereichten Klage. Im Jahr 1945 habe das Weingut Domaine de la Romanée-Conti nämlich nach einer schlechten Ernte gar keine Magnum-Flaschen produziert. Die Weinsammler fordern nun umgerechnet mehr als 56.000 Euro Schadensersatz und Bußgeld.

Charlie Trotter eröffnete sein Restaurant gleichen Namens 1987 in Chicago – es ist heute noch sein einziges nach einer Restaurant-Odyssee. Sein Versuch, ein Feinkost- und Catering-Center im Chicagoer Lincoln Park zum Erfolg zu führen scheiterte ebenso wie sein Restaurant Charlie in Las Vegas oder sein Fischrestaurant Los Vabos in Mexiko. Die Pläne auch in New York gastronomisch zu wirken scheiterten dann an der Wirtschaftskrise Ende der letzten Dekade.

Zuletzt sorgte Charlie Trotter für Aufsehen mit seiner Ankündigung, aus Gründen des Tierschutzes keine Foie Gras mehr in seinen Lokalen anzubieten. Daraufhin entbrannte unter Gastronomen und dann unter Politikern in den USA eine heftig geführte Diskussion, die in der Folge zum Verbot von Gänsestopfleber in ganz Chicago führte.