Nachlassender Weinverkauf in Hongkong erhöht Berry Bros Gesamtverluste

26.10.2013 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Noch vor kurzem verlautete die Geschäftsführung von Berry Bros & Rudd: "Das Weingeschäft ist und bleibt gesund". Eine gewagte Aussage im Hinblick darauf, dass das traditionsreiche Londoner Weinhandelshaus im letzten Geschäftsjahr in die roten Zahlen geriet. Laut Angabe des Handelsregisters hat Berry Bros & Rudd im Geschäftsjahr 2012 (März 2012 bis März 2013) einen Nettoverlust von 6,2 Millionen GBP (rund 7,32 Millionen Euro) eingefahren, nachdem man im Geschäftsjahr 2011 lediglich einen Verlust von 4.000 GBP (ca. 4.700 Euro) verbuchen musste.

 

Während die Verluste die aktuelle Situation des Handelshauses zwar spiegeln, stecken darin beachtliche Forderungen und Investitionen von 4 Millionen GBP (ca. 4,725 Millionen Euro) in einem Handelsgeschäft mit einem Hongkonger Ex-Handelspartner. Außerdem hatte man sich bei den En-Primeur Kampagnen während und kurz nach der Wirtschaftskrise verkalkuliert - den hohen Subskriptionspreisen aus 2009 und 2010 folgten eine schwache Nachfrage und so brachen die Umsätze von Berry Bros & Rudd zuletzt um 16 Prozent ein auf ein Gesamtniveau von 138,7 Millionen GBP (rund 164 Millionen Euro).

"Wir haben die Verluste erwartet", sagt Hugh Sturges, Mitglied der Geschäftsführung bei Berry Bros & Rudd. "Aber das Weingeschäft bleibt gesund und die Sonderposten sind nach wie vor profitabel. Was uns drückt ist das Minusgeschäft mit unserem Ex-Partner in China. Wir haben zwar rechtliche Schritte eingeleitet, die uns wiederum eine Menge Geld kosten, aber der Ausgang ist völlig offen."

Im gleichen Verlustjahr hat Berry Bors & Rudd insgesamt 3 Millionen GBP (ca. 3,55 Millionen Euro) in eigene Vertriebsnetze in Hongkong und Singapur investiert. Laut Sturges will das Handelshaus den Verkauf von Weinen aus Bordeaux in Asien forcieren. Parallel und gleichermaßen alternativ will man auf dem gleichen Markt den Verkauf von Weinen aus Burgund, Italien und Spanien verbessern. "Bordeaux wird nach der aktuellen Flaute zurückkommen", sagt Sturges. "In Asien müssen wir die aktuelle Durststrecke der Bordeaux Crus überwinden, aber die werden wieder kommen."