Vorsicht: Europäische Weinbetrüger haben Deutschland im Visier

22.03.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Würzburg) – Ende Februar berichteten wir über Aktivitäten von Weinbetrügern, die von London aus europaweit Scheinbestellungen für Weine aufgeben. Die Orders sind auf täuschend echtem Briefpapier oder als E-Mail mit Logos bekannter und renommierter Weinagenturen versendet, enthalten deren korrekte Steuernummern und meist auch noch die Coface Insurance, einer weltweit geltenden Kreditversicherung für Zahlungsausfälle.

 

Da die Betrüger offensichtlich von London aus operieren und sich bisher auch nur für in England sesshafte Weinagenturen ausgeben, ist neben den dortigen ermittelnden Behörden auch die britische Wine & Spirit Trade Association (WSTA) aktiv, deren Warnung immer noch aktuell ist.

Aufgrund unseres Beitrags meldete sich jetzt ein aufmerksamer deutscher Winzer bei unserer Redaktion mit der Mitteilung, dass er wohl eine Scheinbestellung erhalten hat und bat uns um Prüfung. Nachdem wir eine Kopie der Bestellung der betroffenen Weinagentur in London zugestellt haben – es handelt sich hier um die „Enotria World Wine“ – erhielten wir jetzt von dieser Weinagentur eine Antwort:

 

Dear Mr. Wirtzfeld

I hope some-one has already responded to you on this, but you are correct, this is a fraudulent request you had received. There is no-one who works for Enotria called Jerry Carter, so you have done the right thing and checked with us first. If you have any further queries please do not hesitate to contact me directly.

Regards, Kevin Knipe, Operations Director

 

Demnach war diese Bestellung (siehe Foto) bei dem deutschen Winzer ein eindeutiger betrügerischer Versuch. Sollten sie Kenntnis von ähnlichen Bestellungen haben, bitte wenden Sie sich an unsere Redaktion. Wir leiten entsprechende Informationen an die Behörden in London weiter.

Ansonsten gilt: Prüfen Sie jede Bestellung sorgfältig – insbesondere und gerade dann, wenn diese jetzt aus England (London) kommt. Achten Sie auf die Rechtschreibung in der Bestellung. Bestellmengen, die Sie nicht erfüllen können, können neben fehlenden oder falsch geschriebenen Weinbezeichnungen ein Indiz für eine Scheinbestellung sein. Und: Nehmen Sie generell Kontakt zum Besteller auf.