Bordeaux-Exporte nach China gehen zurück

24.03.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Die bereits in 2012 begonnene Zurückhaltung der Chinesen hinsichtlich der Weinimporte aus Bordeaux halten weiterhin an, wie das Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB) jetzt mitteilt. Laut der CIVB seien die Exporte der Weine aus Bordeaux nach China in 2013 um 16 Prozent im Volumen und 18 Prozent im Wert gesunken. Gegenüber dem Vorjahr 2012 war dies ein Minus von 60 Millionen Euro.

 

Und dennoch bleibt China und Hongkong im Volumen weltweit der größte Importeur für die Weine aus Bordeaux - nun dicht gefolgt von Großbritannien. "Die Reduzierung des Umsatzes ist vor allem den politischen Veränderungen - sprich Einsparungen der chinesischen Regierung - geschuldet", erklärt Bernard Farges, Präsident der CIVB. "Dazu gehörte auch die landesweit breit angelegte Kampagne der Regierung gegen Korruption im Kreis der Beamten."

Auch die Zahl der wohlhabenden Chinesen, die mit Privatflugzeugen in Bordeaux anreisen und gleich Weinpakete im Wert von bis zu 50.000 Euro einkaufen, schrumpft weiter. Ein Allzeithoch im Direktvertrieb erreichte der Weinjahrgang 2010, wovon sich die Chinesen rund 20 Prozent sicherten. Demgegenüber sind es fünf bis sechs Prozent im Direktvertrieb bei normalen Jahrgängen.

"Wir haben das Problem selber geschaffen indem wir die Jahrgänge 2009 und 2010 speziell für China so hoch eingepreist haben. Keine anderen Nationalitäten waren und sind bereit, diese Preise zu zahlen", sagt Bernard Farges. "Natürlich bereitet uns der andauernde Einbruch in China Sorgen, aber es könnte wieder aufwärts gehen, wenn wir mit einer Neuausrichtung langfristige Stabilität schaffen."

Weltweit sank der Umsatz mit Weinen aus Bordeaux in 2013 - auch in Frankreich - um 1,4 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro. Parallel sanken die Weinexporte um sechs Prozent im Wert und um zwei Prozent im Volumen. Das Weinjahr 2013 hat dabei noch eine Besonderheit - es war die kleinste Weinernte in Bordeaux seit 1991.