"Lauwarmes" Interesse an Bordeaux

09.05.2014 - arthur.wirtzfeld

UK (London) - Sotheby´s bestätigt ein "lauwarmes" Interesse an den so hoch gelobten Top-Bordeaux der Jahrgänge 2009 und 2010. Nur bestimmte Châteaux oder bestimmte Jahrgänge können nach wie vor das Interesse der Weinliebhaber und Investoren auf sich ziehen. So konnte Sotheby´s bei der jüngsten Auktion in London wieder einmal einen Umsatz von rund 2,4 Millionen Euro verbuchen. Dabei verfehlte das Auktionshaus dennoch seine Schätzung, erwartet wurden 2,7 Millionen Euro, um rund 300.000 Euro.

 

Für Spitzenlose sorgten einzig zwei Dutzend Flaschen von Château Petrus aus 1982, die je für 75.600 Euro versteigert werden konnten. Bei einer Schwesterauktion kurz zuvor in New York erzielte Sotheby´s ebenfalls nur knapp 2,4 Millionen Euro. Auch hier war die Schätzung höher, allerdings konnten in New York 98 Prozent der Lose versteigert werden. Dieses recht hohe Versteigerungsvolumen gelang Sotheby´s in London nicht. Hier bestand das Problem, dass unter den Losen viele hoch bewertete und damit teure Magnum-Flaschen aus den Jahren 2009 und 2010 befanden.

"Der Markt mit Magnum-Flachen, auch mit sehr gut bewerteten Jahrgängen, ist sehr zäh. Natürlich muss man berücksichtigen, dass Weine in Magnum-Flaschen länger reifen", sagt Serena Sutcliffe MW und verantwortlich für die Weinabteilung bei Sotheby´s. Unter den bei der Auktion in London "verschmähten" Magnums waren auch original in der Holzkiste verpackte Flaschen von Châteaux Lafite-Rothschild mit Jahrgang 2009. Angesetzt waren diese Magnums mit rund 10.150 Euro pro Los.

Statt der Magnums fanden ältere Weine aus Bordeaux weit mehr Anklang. Trotz steigender Beliebtheit nach Weinen aus Burgund, konnten erstmals wieder überwiegend die edlen Tropfen aus Bordeaux die Bieter überzeugen. "Petrus war wieder beherrschend bei den Losen und auch das Interesse an Imperials des Jahrgangs 2005 aus Bordeaux war stark", sagt Serena Sutcliffe.

Neben den Bordeaux-Losen war das Highlight der Londoner Auktion eine Jeroboam von Hermitage La Chapelle aus einem ultra-seltenem Jahrgang 1978, die für rund 14.335 Euro einen Käufer fand. Besonders prominent bei der Londoner Auktion waren wieder asiatische Bieter vertreten, die sich sieben der Top-Ten-Lose sicherten.