Schwierige Entscheidung: TWE schließt historisches Weingut

AUSTRALIEN (Adelaide) - Die Weinholding Treasury Wine Estates (TWE), Produzent so bekannter australischer Güter wie Penfolds, Rosemount, Wolf Blass und weiteren Erzeugern, stellt den Betrieb der Ryecroft Winery aus dem McLaren Vale im südlichen Australien ein - einzig um Kosten zu sparen. Das bedeutet letztendlich, einen Jahrgang 2015 von Ryecroft wird es nicht mehr geben. Damit geht eine Ära von über 120 Jahren Weingeschichte zu Ende - Ryecroft wurde in den 1880er Jahren gegründet und 1991 von Bob Oatley, Gründer von Rosemount, übernommen. 

 

Nach enttäuschenden Geschäftszahlen der TWE-Holding in den letzten Jahren - im vergangenen Geschäftsjahr musste ein Nettoverlust von rund 705 Millionen Euro hingenommen werden - muss die TWE nun zu drastischen Maßnahmen greifen und ein „Reset-Jahr“ einläuten. Von den eigenen Gütern trifft es zuerst die Ryecroft Winery, deren 33 Mitarbeiter jüngst von der bevorstehenden Schließung informiert wurden. Nach dem Bericht des Sydney Morning Herald will die TWE versuchen, alle Mitarbeiter innerhalb der eigenen Weinkellereien bzw. bei eigenen Abfüllanlagen weiter zu beschäftigen. „Das war eine sehr schwierige Entscheidung“, wird Peter Taylor, bei der TWE zuständig für die Produktion in Australien und Neuseeland, zitiert. „Obwohl der Betrieb in den letzten Jahren auf die Hälfte der Kapazität zurück gefahren wurde konnte bei Ryecroft unglücklicherweise nicht mehr nachhaltig produziert werden.“

Seit den 1990er Jahren wurde die Kellerei der Ryecroft Winerey vorwiegend zur Produktion eines Teils der Weinkollektion von Rosemount genutzt. Während die Ryecroft Winery nun Geschichte ist, bleibt Rosemount eine der herausragenden Marken der TWE. „Rousemound ist eine geschätzte Marke im Portfolio der TWE und wird auch weiterhin Trauben aus dem McLaren Vale verwenden. Denn in Fleurieu Peninsula, zu dem auch das McLaren Vale gehört, besitzen wir noch 900 Hektar an Rebflächen, die wir natürlich behalten und weiterhin bewirtschaften werden“, wird Peter Taylor zitiert

Die TWE, die insgesamt 83 Marken besitzt, stand dieses Jahr zum Verkauf (wir berichteten mehrfach - siehe TIPP). Zwei Private Equity-Unternehmen hatten um die Übernahme geworben. Rund 2,7 Milliarden Euro war das höchste Angebot. Der Vorstand der TWE beendete allerdings die Verhandlungen, weil ihm die Übernahmesumme als nicht ausreichend erschien.

 

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