Übernahme von Penfolds Eigner TWE kollabiert

AUSTRALIEN (Adelaide) - Treasury Wine Estates (TWE), Eigner so weltbekannter Markten wie Penfolds und Wolf Blass, muss sich eingestehen, dass trotz Offenlegung aller Finanzbücher die Übernahme gescheitert ist. Nachdem am vergangenen Wochenende bekannt wurde, dass die Interessenten von einem Kauf Abstand nehmen, fielen die Aktien des weltweit agierenden Unternehmens um neun Prozentpunkte. „Ich denke es ist vorbei“, resignierte TWE-Chef Michael Clarke gegenüber der australischen Presse.

 

Seit mehr als einem Monat hatte TWE zwei finanzstarken Interessenten, dem Konsortium KKR und der Rhone Capital erlaubt, die gesamte Buchführung zu prüfen. Beide Interessenten sind Private-Equity-Investoren, deren Angebot zur Übernahme inoffiziell bei rund 4,12 Euro pro Aktie lagen - sie sprangen ab. Außerdem hatte TWE einem dritten stillen Investor Zugang zu den internen Daten erlaubt. Auch dieser zog sich zurück. Damit bleibt der TWE-Führung nur eine radikale Verjüngung des Weinhandelshauses, einhergehend mit strikten Sparmaßnahmen. Dabei drückt der Nettoverlust aus dem letzten Geschäftsjahr mit rund 7,55 Millionen Euro die Führung und Aktionäre gleichermaßen.

„Es gab nie eine Garantie für ein formelles Angebot – nur mündliche Aussagen hinsichtlich eines Aktienpreises von knapp über vier Euro“, erläutert Clarke. „Nach Befragung unserer Aktionäre haben diese den Angebotspreis als zu niedrig verhöhnt. Demnach konnten die Preiserwartungen der Private Equity Unternehmen unserer Gesellschaft nicht gerecht werden. Außerdem haben wir während den Gesprächen festgestellt, dass sich die Investoren nicht mit unserem Weingeschäft identifizieren konnten.“

Als Maßnahme eines Plans, um Umsatz und Gewinn zu verbessern, wird TWE den Markteintritt seiner Icon- und Luxusweine des Jahrgangs 2010 vorbereiten. So wird Penfolds Grange im Oktober lanciert. Der Jahrgang 2009 wird dann im Mai nächsten Jahres vorgestellt.

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