Yellow Tail übernimmt Peter Lehmann Wines

21.11.2014 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Adelaide) - Die aus Italien stammende Familie Casella, Eigner der Yellow Tail Wines mit Sitz im australischen Yenda (Bezirk New South Wales), übernimmt 87,5 Prozent der Anteile, die von der Hess Wine Estates an Peter Lehmann Wines bisher gehalten wurden. Laut Analysten beträgt der heutige Wert von Peter Lehmann Weins rund 50 Millionen Euro - Casella wird für die Anteile von Hess rund 42 Millionen Euro bezahlen. Der Witwe von Peter Lehmann verbleiben dann noch Anteile in Höhe von 10,8 Prozent – die Anteilseigner der restlichen 1,7 Prozent sind nicht bekannt.

 

Laut Pressemeldung will Casella zukünftig die Peter Lehmann Wines zu 100 Prozent übernehmen. Diese jüngste Übernahme ist ein weiterer Beweis für ein turbulentes Jahrzehnt, einhergehend mit der Konsolidierung der australischen Weinindustrie, deren Profitabilität zur Zeit in Frage steht. Jüngst kündigten die Treasury Wine Estates an, die Ryecroft Winery aus dem McLaren Vale zu schließen, einzig um Kosten zu sparen (wir berichteten: "Schwierige Entscheidung: TWE schließt historisches Weingut“).

Donald Hess, Vorsitzender der Hess Family Wine Estate, erwarb in 2003 die Mehrheitsbeteiligung an Peter Lehmann Wines – damals erhielt er nach Medienberichten in einem hitzigen Übernahmekampf mit dem britischen Getränkeriesen Allied Domecq für etwa 80 Millionen Euro den Vorzug. Dies gelang Hess aber nur, weil er das Wohlwollen von Peter Lehmann genoss. 

„Seit dem Ableben von Peter Lehmann gab es erhebliches Interesse an einer Übernahme des Betriebes“, sagt Toby Langley von der Gaetjens Langley, einem in Adelaide ansässigen Makler für Investitionen in der Weinindustrie, der jetzt von Casella als Berater für die Übernahme engagiert wurde. „Nachdem wir mehrere unaufgeforderte Angebote erhalten hatten, hatten wir beschlossen ein Ausschreibungsverfahren durchzuführen“, erklärt Christoph Ehrbar, Vorsitzender bei Peter Lehmann Wines. „Die Entscheidung pro Casella hat auch die Familie Lehmann letztlich favorisiert.“

„Die Produzenten Casella und Lehmann sind sich sehr ähnlich“, sagt Toby Langley. „Diese Transaktion signalisiert einen wichtigen Meilenstein zur Verbesserung der Geschicke des australischen Weins. Wir sind auch deswegen zuversichtlich, da wir in den Vertrieb von Premium-Weinen von Unternehmen aus Coonawarra, Barossa und Eden Valley sowie Margaret River involviert sind. Hier werden große Anstrengungen für die Zukunft des australischen Weins in Angriff genommen.“