Depardieu trennt sich von seinen Weinprojekten

29.09.2015 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Paris) - "Gérard Depardieu verkauft seine Weinschlösser", titeln die französischen Medien. Und tatsächlich bestätigt der bekannte Schauspieler, der gelegentlich auch als 'Enfant Terrible' auffällt, dass er gewillt ist, seine Besitztümer zu veräußern. In einem Interview mit dem französischen TV-Magazin der Zeitung Le Figero sagte Depardieu: "Ich will nichts mehr mit diesem Land zu tun haben, auch wenn ich die Franzosen immer noch liebe."

 

Der heute 66-jährige Schauspieler emigrierte erbost aus Frankreich, nachdem Präsident Francois Hollande im Jahr 2012 eine Vermögensteuer von 75 Prozent einführte. Depardieu nahm daraufhin mit Wladimir Putin Kontakt auf und strebte mit dessen Unterstützung eine russische Staatsangehörigkeit an, die ihm mittlerweile erteilt wurde. In Russland muss Depardieu, der in der entfernten russischen Republik Mordowien seinen Sitz angemeldet hat, dort lediglich sechs Prozent an Steuer entrichten.

Zu den Besitztümern von Depardieu in Frankreich gehören neben Weinschlössern auch ein Joint Venture mit Bernard Magrez, inklusive der Châteaux La Croix de Peyrolie in Lussac (Saint Emilion) und Le Bien Décidé’ im Département Hérault (Languedoc-Roussillon). Seinen Entschluss bekräftigte Depardieu im Interview mit den Worten: "Ich will keine Besitztümer mehr in Frankreich, ich möchte sie lediglich mieten."

Diese Entscheidung überraschte auch seinen Partner Bernard Magrez, an dessen Weinproduktion Depardieu zu 50 Prozent beteiligt ist. "Ich las von der Entscheidung Gérards in der Zeitung, wie alle anderen auch. Mich hat er bisher nicht informiert", wird Magrez in den Medien zitiert. Magrez erwähnt noch, unabhängig seiner Partnerschaft mit Depardieu, aktuell Gespräche zum Kauf eines Château in Bordeaux zu führen, allerdings ohne zu erwähnen, um welches Château es sich handelt.