Domaine Laroche deklariert erste Einzellage in Chablis

17.07.2015 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Chablis) - Die Trauben des Vieille Voye 2014 stammen erstmals und ausschließlich von einem sieben Hektar großen Weinberg unterhalb des bekannten Premiers Crus Vaillons am linken Ufer des Seiren, dessen grüne Flussauen den nördlichen Teil der Gemeinde Chablis teilen. Die Grands Crus und Premiers crus von Chablis sind zwar Einzellagen, doch innerhalb des Dorfes stammen die Trauben für die daraus gekelterten Blends von mehreren unterschiedlichen Parzellen.

 

Laut Grégory Viennois, Weinmacher bei der Domaine Laroche, sei der Weinberg Vieille Voye im späten 15. Jahrhundert im Auftrag der ehemaligen Zisterzienserabtei von Pontigny angelegt und fortan auch im Ertrag gehalten worden. Man habe damals den Weinberg den Namen 'Vieille Voye' gegeben, was 'alter Weg' bedeutet. Die Bezeichnung erinnert an die alte Römerstraße, die das Burgund mit der Champagne verband und hier die heutige Gemeinde Chablis streifte. "Mir fiel dieser Weinberg mit seinen 70 Jahre alten Reben sofort ins Auge, als ich bei der Domaine Laroche im Jahr 2011 anfing", sagt Viennois.

Auch wenn es sich um einen nach Norden gerichteten Hang handelt, so erreicht die Vor-, Mittags- und Nachmittagssonne die biologisch bewirtschafteten Weinreben auf der abgerundeten Kuppe eines kleinen Hügels. Die handverlesenen Trauben werden nochmals vor der Pressung selektiert und dann in 15-jährigen 55 Hektoliter fassenden Eichenfässern vergoren. Bisher wurden die Trauben für den Cuvée St-Martin verwendet, von dem rund 200.000 Flaschen jährlich produziert wurden. Dies sind 70 Prozent der Produktion von der Domaine Laroche, die insgesamt 90 Hektar besitzt, einschließlich Weinbergen in drei Grand Grus Lage, davon 25 Hektar in sieben Lagen, klassifiziert als Premiers Crus.

Vom Vieille Voye werden 7.000 Flaschen, ein Bruchteil der Gesamtproduktion, auf den Markt kommen – allerdings erst nach einer 11-monatigen Reife in alten Eichenfässern. Der Vieille Voye wird im Handel wohl mit 28,- bis 30,- Euro angeboten werden. Eine erste Fassprobe zeigt, dass sich der Vieille Voye qualitativ weit über dem St-Martin ansiedelt. Er zeigt reife Noten von Nektarinen, tropischen Früchten, gepaart mit süßen Gewürznoten – typisch für Weine der Premier Cru Vaillons. Seine feste Säure gibt Halt und Struktur, seine Mineralität entstammt dem Boden, einem Gemisch aus Kalkstein und Mergel. Man ist versucht, ihn auf die gleiche Stufe zu stellen wie die Premiers Crus im gleichen Entwicklungsstadium.