Domaine Liger-Belair lanciert erstmals seinen Clos Vougeot Grand Cru

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 23. November 2015

  • Der heutige Eigentümer Louis-Michel Liger-Belair (Foto), repräsentiert die siebte Generation der Familie Liger-Belair, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Weinbau in...
  • Die Weinlagen der Domaine du Comte Liger-Belair(© Liger-Belair)

FRANKREICH (Vosne-Romanée) – Die Domaine du Comte Liger-Belair wird in Kürze zum ersten Mal einen Clos Vougeot Grand Cru (Jahrgang 2015) auf den Markt bringen. Gelegen in der französischen Gemeinde und Weinbauort Vosne-Romanée unterhält die Comte Liger-Belair Rebflächen in zwölf Appellationen, einschließlich Échezeaux Grand Cru und der Monopollage von La Romanée, die als kleinste AOC-Lage in Frankreich lediglich 0,84 Hektar bemisst.

Sinnbild Burgunds

Der heutige Eigentümer Louis-Michel Liger-Belair, der die siebte Generation der Familie Liger-Belair repräsentiert, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem Weinbau in Burgund vernetzt ist, verwendet für den Grand Cru ausschließlich Trauben aus biologischem Anbau von einer gepachteten Teilfläche des Clos Vougeot mit nur 0,7 Hektar. Maximal 900 Flaschen aus einem Äquivalent von drei Tonnen Trauben werden auf den Markt kommen.

"Die Clos Vougeot ist eine historische Lage, ein Sinnbild für Burgund. Unser Pachtvertrag für die 0,7 Hektar läuft vorerst auf zehn Jahre", erläutert Louis-Michel Liger-Belair. "Im Übrigen haben wir bereits begonnen biologisch-dynamischen Weinbau zu betreiben, den wir auf alle unsere Rebflächen ausweiten wollen. Diese Produktionsform wird oft zugunsten des Terroirs unterbewertet. Ich glaube fest daran, dass nicht die Qualität des Terroirs variiert, sondern die Art des Weinbaus."

Historie

Zur Familie Liger-Belair: Im Jahr 1815 erwarb der unter Napoleon dienende General Louis Liger-Belair das Schloss von Vosne-Romanée und ließ sich dort nieder. Zusammen mit seinem Stiefsohn Louis-Charles führte der General das Gut zu einer stattlichen Größe. Der Stiefsohn heiratete Ludovie Marey, eine Tochter aus einer Familie, die ebenfalls ein Weingut besaß und zudem Weinhandel betrieb. Als Louis-Charles verstarb, befanden sich 60 Hektar im Besitz, davon ein Großteil in den angesehensten Lagen Burgunds, u.a. auch die Monopollagen La Romanée, La Tâche, La Grande Rue. 

Die nachfolgenden Generationen führten die Weinproduktion fort, bis im Jahr 1933 aufgrund einer unglücklichen Erbauseinandersetzung das Gut und die Lagen versteigert wurden. Doch einige der Nachfahren kauften die Lagen La Romanée, Les Reignots und Les Chaumes zurück und verpachteten diese an burgundische Winzer und Negociants. Der jetzige Eigentümer, ein Nachfahre der Familie Liger-Belair musste erst ein Studium als Agraringenieur nachweisen, bevor ihm sein Vater den nun 200-jährigen Betrieb überließ.