Dritter Ernterekord der Weinregion Washington State in Folge

18.02.2015 - arthur.wirtzfeld

USA (Seattle) - Auch oder sogar wegen intensiver Investitionen in die Weinberge der US-Weinregion Washington State haben die dortigen Winzer nun schon die dritte Rekordernte in Folge eingefahren. Rund 227.000 Tonnen betrug die Traubenernte in 2014 – ein Plus von acht Prozent gegenüber 2013, wie das US Department of Agriculture in einer Pressenotiz mitteilt. 

 

„Sobald unsere Neupflanzungen Trauben tragen, werden wir weitere Rekordernten vermelden können“, sagt Steve Warner, Präsident der Organisation für Weinhandel des Bundesstaates Washington. „Minderernten oder Rückschläge sind nur zu erwarten, wenn es Wetterereignisse gibt, die dies bedingen. Ansonsten wird der Trend anhalten. Wir sehen eine aufregende Zeit auf uns zukommen“, bekräftigt Warner seine Hoffnungen. Es sind allerdings nicht nur die heimischen Winzer des mittlerweile zweitgrößten Anbaugebietes der USA, sondern auch berühmte Weinunternehmen wie die kalifornischen Duckhorn Vineyards oder die kanadische Investment Group Aquilani, die in den letzten Jahren verstärkt in Weinberge im Washington State investiert haben.

Ehemals hatten Einwanderer aus Italien, Frankreich und Deutschland Weinreben im Gepäck, die aber nur vereinzelt angebaut wurden. Erst ab den 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts wird Weinbau hier im äußersten Nordwesten der USA an der Grenze zu Kanada kommerziell betrieben. Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Riesling und Syrah (Shiraz) sind die Hauptrebsorten. Die heute etwas mehr als 12.000 Hektar, aufgeteilt in drei so genannte American Viticultural Areas (AVA) – Columbia Valley, Walla Walla Valey und Yakima Valley – bewirtschaften über 700 Betriebe. 

Im Westen vom Washington State befinden sich nur etwa ein Prozent der kultivierten Rebflächen. Hier in der Nähe zum Pazifik und zur Meerenge Puget Sound herrscht überwiegend feuchte Witterung – leichte Weine mit fruchtigen Noten sind das Ergebnis. Die überwiegenden Anbauzonen liegen aber im Osten, wo die Cascade Mountains die Feuchtigkeit des Pazifik abfangen. Hier herrscht ein kontinentales Klima mit konstanten Temperaturen im Sommer, einhergehend mit hohen Unterschieden der Temperaturen zwischen Tag und Nacht, was zusammen optimale Bedingungen für die Traubenreife bietet. Reife Fruchtaromen mit einem hohen Anteil an natürliche Säure zeichnen die Weine aus dem Osten des Washington State aus. Einziges Manko aller Zonen sind die immer wieder vorkommenden starken Fröste, die zumeist zum Absterben der Rebstöcke führen.