Hochzeitsweine und Scheckbetrug - Weinbetrüger gefasst

11.05.2015 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) – Die französische Polizei hat zwei Männer und eine Frau verhaftet, die mittels gefälschter Schecks ihre Weinkäufe bei verschiedenen Châteaux bezahlt haben. Das Trio gab stets an, Weine für Hochzeiten einzukaufen. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Wert der Einkäufe, die seit Februar auch bei einigen Genossenschaften im Bordelais getätigt wurden, rund 68.000 Euro beträgt. 

 

Die Polizei schlug zu, nachdem die Verdächtigen bei Erzeugern in Graves – u.a. auch bei Chateau de L'Hospitalet in Portets – weitere Einkäufe getätigt hatten. Dortige Erzeuger waren durch die Behörden vorgewarnt worden und die Polizei war entsprechend vorbereitet. Nach 48 Stunden wurde das Trio zwar aus der Haft entlassen, aber der Fall wurde dem Gericht in Langon zugeteilt. Dort versucht der zuständige Richter nun festzustellen, wie viele Erzeuger Opfer des Betruges geworden sind.

Diejenigen bekannten Erzeuger, bei denen das Trio vergeblich Weine einkaufen wollten, sind Château de Chantegrive und die Maison des Graves. Beide Häuser lehnten die Schecks als Bezahlmittel ab. Auch die Kellerei in Langorian lehnte die Schecks ab. Dort beschrieben die Mitarbeitet das Trio als 'sehr natürlich' aber auch als 'sehr professionell'. Andere betroffene Güter sind bisher nicht namentlich bekannt. Unter den Erzeugern geht das Gerücht um, dass ein Châteaux im Medoc Weine im Wert von 10.000 Euro praktisch verloren hat.

Zu den Verdächtigen – der Frau im Alter von 43 und zwei Männern im Alter von 27 und 47 Jahren – war bisher weder von den Behörden noch von den Medien etwas erfahren. Die Polizei gab an, dass sie sich nicht während der laufenden Untersuchung äußern wolle. Wir bleiben dran und berichten.