ITALIEN 2015: Winzer sind optimistisch

09.10.2015 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Rom) - Wasser, Wasser, Wasser. Wo blieb die Feuchtigkeit im Juli. Auch im sonnen- und wärmeverwöhnten Italien waren die Temperaturen in diesem Sommer die höchsten seit Jahren. Der Trockenstress der Reben wurde noch überboten vom Austrocknen der Trauben. Die Winzer mussten in manchen Regionen bewässern so viel sie nur konnten. Das Wort in aller Munde war: Notfallbewässerung.

 

Die jährliche Niederschlagsmenge in den nördlichen Anbauzonen, beispielsweise im Trentino, wo rund 75 Prozent Weißweine produziert werden, beträgt bis zur Ernte jährlich 1.000 mm - in 2015 erreichen die Messungen bisher knapp 400 mm. Dabei stiegen die Temperaturen im Juli an die 40 Grad Marke und teilweise darüber. "Wir haben noch Glück und nur wenig Verrottung", berichtet Winzer Matthias Clementi von der Villa Corniole in Verla. "Die kühlen Nächte im September haben unserem Müller-Thurgau noch die nötige Frische verliehen."

Im Chianti ist man noch bei der Ernte, die spätestens um den 12. bis 15. Oktober abgeschlossen sein soll. "Die Wärme hat einen Stopp im Vegetationszyklus unserer Trauben der Sorte Sangiovese bewirkt", berichtet Marchese Francesco Mazzei von Castello di Fonterutoli im Chianti. "Allerdings hat der Wechsel von Sonne und Regen seit Ende August die Situation verbessert."

Und ganz im Süden aus Sizilien meldet die Casa Vinicola Zonin SpA, dass die Trauben der Sorten Syrah und Nero d´Avola von sehr guter Qualität und dank des kühleren September mit sehr guter Konzentration und Frische ausgestattet seien. 

Diese Stimmen sind nur ein Querschnitt durch das Weinland Italien, die von den meisten Anbauzonen des Landes bestätigt werden. Es wird also kein einfacher Jahrgang werden. Wie immer gilt: Beste Arbeit im Weinberg, beste Selektion der Trauben und eine professionelle Arbeit im Keller könnten den Jahrgang 2015 für Italien gut bis sehr gut aussehen lassen.

Eine gerade abgeschlossene Erhebung der Unione Italiana Vini für die Erntemengen ergab ein Volumen von 47 Millionen Hektoliter für das ganze Land. Dies entspricht einer Steigerung von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wo man auf das Volumen von 42 Millionen Hektoliter kam.