Mangel an Trauben führt zu Engpässen im Priorat und Mallorca

20.03.2015 - arthur.wirtzfeld

SPANIEN (Falset) - Während der letzten Saison konnten die Winzer des Priorat nicht wie gewohnt ausreichend Trauben ernten, was zu einem merklichen Preisanstieg der Weine aus der spanischen Weinregion führen kann, wie der Handel und unisono die Hersteller befürchten. Ähnlich verhält es sich auch in Mallorca. Zudem hat die gestiegene Nachfrage nach Trauben speziell nach denen aus dem Priorat, wo auch einige der teuersten Weine Spaniens produziert werden, zusätzlich den Preis für Trauben steigen lassen. "Die Hersteller erzielten für die letzte Ernte mindestens drei Euro pro Kilo - in vielen Fällen sogar sechs Euro pro Kilo", sagt Valenti Llagostea von der Kellerei Mas Doix, einem der führenden Rotweinproduzenten des Priorat. Aber nicht nur Mas Doix, sondern viele Hersteller des Priorat machen sich Sorgen, da die Reaktion der Verbraucher hinsichtlich einer Preiserhöhung ihrer Weine vorerst nicht einzuschätzen ist.

 

Laut einer Studie des katalanischen Weininstituts lag in 2013 der Durchschnittspreis für ein Kilo Trauben der Sorte Carignan noch bei 1,79 Euro und für die Sorte Grenach bei 1,40 Euro. "Es ist eben so, es gibt einen Mangel an Trauben, die uns eine Produktion von maximal 30.000 Flaschen ermöglicht, obwohl wir gerne 60.000 Flaschen produziert hätten", sagt Valenti Llagostea.

Ähnlich verhält es sich in Mallorca. Auch hier klagen die Produzenten über einen Traubenmangel, den sie so nicht gewöhnt sind. Es herrscht ein regelrechter Kampf um die Trauben in Mallorca, sagt Eloi Cedo, ein aus dem Priorat stammender Oenologe jetzt in Diensten der Quatro Kilos Vinícola in der Nähe des mallorquinischen Felanitx. "Wenn ich mit Traubenproduzenten telefoniere, sagen sie, ihre Trauben hätten schon andere Hersteller gekauft", sagt Eloi Cedo. Wir sind nun in Bedrängnis. Unsere Abnehmer verlangen die gleiche Flaschenmenge wie jedes Jahr, aber wir wissen nicht, wie wir das anstellen sollen.

Keine der beiden für die Weinregionen zuständigen Institute hat sich bisher zu der Preisentwicklung der Trauben geäußert. Bei Nachfrage war nur zu erfahren, dass es im Moment kein offizielles Statement gibt.