Masi Agricola wird nach Börseneintritt mit 150 Millionen Euro notiert

11.08.2015 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Rom) - Der Weinproduzent Masi Agricola wurde jüngst an der italienischen Börse (Borsa Italiana) notiert und ist der Hoffnung, dass weitere Weinproduzenten Italiens ihrem Beispiel folgen werden. Nach dem AIM-Index* hat Masi Agricola 20 Prozent seines Aktienkapitals für 4,60 Euro je Aktie verkauft. Mit dieser Notierung, etwa das 1,3 fache überzeichnet, erzielte Masi Agricola Gesamteinnahmen von 29,3 Millionen Euro. Damit schaffte der Weinproduzent die bisher höchste AIM-Notierung mittelständiger Unternehmen an der Borsa Italiana.

 

Der Wert der Masi Agricola liegt nach Börsengang bei rund 150 Millionen Euro. Die Aktien werden weiterhin für unveränderte 4,60 Euro verkauft. Interesse zeigen italienische aber auch ausländische Investoren. "Unser Börsengang ist eine Pioniertat und ich hoffe, dass dies auch ein Beispiel für andere Weinproduzenten ist. Denn ich glaube, dass wir uns nur so dem globalen Markt auf Dauer erfolgreich stellen können. Dabei wollen und werden wir unsere Identität bewahren und im kleinen Kreis der führenden, hochwertigen italienischen Weinmarken bleiben", kommentiert Sandro Boscaini, Leiter des Masi Agricola, den erfolgreichen Börsengang.

Laut einer Studie der Mailänder Universität Bocconi würde das BIP Italiens um mindestens ein Prozent steigen, wenn sich die Anzahl der zur Zeit börsennotierten Unternehmen auf 600 erweitern würde. Die Notierung der Masi Agricola reiht sich die Serie italienischer Lebensmittel- und Getränkeunternehmen ein, die seit Kurzem auch an der Borsa Italiana notiert sind. Darunter beispielsweise die Lebensmittelkette Eataly und der Nudelproduzent De Cecco.

 

*Der AIM-Index des "Alternative Investment Market" (AIM) ist ein erstmals installiertes Segment der Londoner Börse (London Stock Exchange), das mittlerweile von europäischen Börsen kopiert wurde. Der AIM gilt als Einstiegssegment und ist mit dem deutschen Open Market der Deutschen Börse AG vergleichbar. Erstmals in 1995 in London eingerichtet ist der AIM eine Marktbewertung für kleinere aber wachstumsstarke Unternehmen ohne lange Historie. Somit gibt es weit geringere Voraussetzungen zum Börsengang. Die so notierten Unternehmen weisen daher ein weites Feld unterschiedlicher Bewertungen auf. Geführt im AIM-Index haben die Unternehmen die Möglichkeit sich kostengünstig flexibles Risikokapital zu beschaffen.