Neue AVA im Bundesstaat New York

24.07.2015 - arthur.wirtzfeld

USA (New York) - Sechs Hektar im Norden des Staats New York, zu bestocken mit Hybridreben, sollen als neues Anbaugebiet ausgewiesen werden. Dieser Vorschlag liegt dem zuständigen Alkohol und Tabak Tax and Trade Bureau (TTB) bereits vor. Der Antrag für die Champlain Valley AVA wurde von Colin Read von der Northstar Vineyard, gemeinsam mit der Champlain Winzer Vereinigung, eingereicht. Die Antragsteller möchten einen Teil des engen Tales von rund 82 Meilen Länge, eingegrenzt entlang des westlichen Ufers des Lake Champlain und der Adirondack Mountains bis zur Grenze von Vermont als eigenständiges Anbaugebiet ausweisen lassen. Diese Region umfasst rund 500 Quadratmeilen und zählt derzeit nicht zu den etablieren Weinbaugebieten.

 

Um hier in dem eher rauen und sehr kühlen Klima überhaupt Reben erhalten zu können haben die befürwortenden Winzer bestimmte Hybridreben vorgesehen, weil diesen kurze Vegetationszeiten genügen und ihnen die Kühle nichts ausmacht. Rebsorten der Gattung Vitis Vinifera würden es hier schwer haben zu überleben, vor allem auch weil es regelmäßige harte Winter gibt und die Bodentemperaturen längere Zeit unter dem Gefrierpunkt liegen.

In der Regel sind bei den amerikanischen AVAs (offizielle Herkunftsbezeichnung) die zu verwendenden Rebsorten nicht vorgeschrieben. Jedem Winzer steht es daher frei, seine Rebsorten selbst auszuwählen, sofern deren Weine auf dem Etikett den Namen der AVA enthalten. "Der Vorschlag, für die Champlain AVA ausschließlich Hybridreben zu verwenden, hat mit dem dortigen Klima zu tun", sagt Colin Read. "Zumal im Norden des Staates New York weit mehr Hybridreben im Ertrag stehen als irgendwo anders in Amerika."

"Wir werden vornehmlich Klone von französisch-amerikanischen Hybridsorten verwenden, die von der University von Minnesota stammen", erläutert Dan Vesco von der Vesco Ridge Vineyards im Champlain Valley - ebenfalls ein Unterstützer des Antrages. "Diese Klone, das haben Studien von der Cornell Universität gezeigt, sind diejenigen, die in dieses Klima passen und mit den rauen Bedingungen umgehen können."

In der jetzt beantragen Zone von exakt 6,2 Hektar wirken sechs Weingüter gemeinsam, die elf Weinberge in der Region bewirtschaften. Zu diesen wollen weitere vier Erzeuger stoßen, die jetzt schon Rebhänge vorbereiten. "Bekommen wir die AVA, dann werden sich sicherlich noch weitere Erzeuger hier engagieren", ist sich Dan Vesco sicher. "Außerdem möchten wir dann zukünftig die Anbauflächen verdreifachen."

Insgesamt sind zur Zeit 214 AVAs von der TTB genehmigt (Stand Juli 2015). Das TTB definiert seit 2004 auf Initiative von Winzern, Winzerverbänden und anderen lokalen Einrichtungen die geographischen Grenzen eines AVA. Bis 2003 war dafür das Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms (ATF) zuständig. Hinsichtlich der Champlain Valley AVA werden noch Vorschläge und Kommentare seitens der TBB bis zum 31. August dieses Jahres erwartet.