Weinproduzenten des Sauternes und Barsac protestieren bei Hollande

12.08.2015 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Die Wein produzierenden Erzeuger des Sauternes und Barsac haben einen gemeinsamen Protestbrief an Staatspräsident Hollande versandt. Darin beklagen die Winzer die geplante Bahnstrecke zwischen Bordeaux und dem Thermalbad Dax, einer Kleinstadt von rund 20.000 Einwohnern in der Nähe der französischen Atlantikküste im Département Les Landes (Aquitanien).

 

Die Trasse für Züge mit Hochgeschwindigkeit ist eine Verbindung zwischen Toulouse, Bordeaux und Dax und steht kurz vor dem Abschluss der Genehmigungsphase. "Hollande hat uns bisher nicht geantwortet und es herrscht eine zunehmende Frustration unter den Winzern. Wir befürchten, dass einfach über unsere Köpfe hinweg entschieden wird", wird Xavier Planty, Miteigner von Château Guiraud in den regionalen Medien zitiert.

Der offene Brief erinnert Hollande in erster Linie an seine Rede vom letzten November, wo er die Bedeutung von Umweltschutz hervorhob und die Berücksichtigung regionaler Belange forderte. Außerdem schildern die Protestler eine öffentliche Meinungsbildung zur Zugtrasse in der 14.000 Unterschriften gesammelt wurden, wovon 90 Prozent der Befragten gegen das Projekt sind, dass im Übrigen acht Milliarden Euro kosten soll.

"Die Ergebnisse der Befragung der regionalen Bevölkerung sind eindeutig. Demnach ist eine Notwendigkeit dieser Zugtrasse von den Bewohnern des Sauternes und Barsac, auch unterzeichnet von den Umweltgruppen aus Bordeaux, des Départements Les Landes und der spanischen Pays-Basque-Region (an der Atlantikküste und der Grenze zu Frankreich), nicht gesehen und gewollt. "Zudem sind die Finanzen des Projektes ungewiss und die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile gibt es nur auf dem Papier", erläutern die Les Vignerons de Sauternes et Barsac in dem Brief an ihren Regierungschef.

Die geplante Strecke ist eine Trasse von insgesamt rund 360 km, die als neue Verbindungen für die Züge des Landes ab 2016 in Angriff genommen und bis 2030 fertiggestellt sein sollen. Zuständige französische Behörden haben den Protest der Winzer aus dem Sauternes und Barsac zurückgewiesen, aber auch erklärt, dass es keine zwingende Notwendigkeit für diese Trasse durch die Weinbaugebiete gibt. "Alles beschwichtigende Politik", kommentiert dies Xavier Planty.