E. & J. Gallo kauft Weinmarke Orin Swift Cellars

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 23. Juni 2016

  • Dave Phinney ist mit dem Verkauf seiner Marken zufrieden. Er wird das neue Team als verantwortlicher Weinmacner unterstützen. (© Ron Scherl)
  • Auch mit den Etiketten, die seine Flaschen zieren, hat Dave Phinny Berühmtheit erlangt. (© Orin Swift Cellars)

USA (Kalifornien) – Winzer Dave Phinney hat ein Talent für die Herstellung geschmeidiger wie auch stilvoller Weine, die er mit einprägsamen Etiketten versieht und die bisher mit attraktiven Punkten von der Fachwelt versehen wurden. Phinney, der eher durch Zufall bei einem Auslandsstudium in Florenz mit Wein und dessen Herstellung in Berührung kam und dann nach seinem Studium bei der Robert Mondavi Winery als Erntehelfer jobbte, gründete in 1998 die Orin Swift Cellars. Orin ist ein Teil des Namens seines Vaters und Swift ist der Geburtsname seiner Mutter.

Orin Swift Cellars hat Phinny jetzt verkauft. Übernommen hat E. & J. Gallo die Markenrechte, das Inventar des Weingutes und der Verkostungsraum in St. Helena. Keiner der Beteiligten, weder E. & J. Gallo noch Phinney, wollen etwas über den Kaufpreis verlauten lassen. Die Weinkarriere von Phinney ist mit dem Verkauf seines Kellers allerdings nicht zu Ende - er wird als verantwortlicher Weinmacher an der Spitze seines ehemaligen Gutes bleiben.

Langfristige Entscheidung

Mit der E. & J. Gallo stand Phinney seit Jahren in Kontakt – von dort bezog er Reben und Fässer. "Ich hatte immer eine gute Beziehung zur Familie Gallo", wird Phinney in der regionalen Presse zitiert. "Man kann nicht viel falsch machen, wenn man mit Gallo kooperiert. Der jetzige Verkauf ist für mich eine langfristige Entscheidung. Ich bleibe an Bord und werde alles dafür tun, meine Marken weiter zu fördern. Außerdem ist das Team von Gallo sehr erfahren was die Weinbergsarbeit betrifft und sie haben sehr professionell arbeitendes Verkaufspersonal. Dazu verfügen sie noch über ein internationales, erfolgreiches Marketing."

Nach Gründung seines Weingutes schaffte es Phinney in den folgenden zehn Jahren mit seinen Weinen multinationale Marken zu etablieren. Vor allem glänzte er mit dem "The Prisoner", ein in den USA sehr beliebter auf Zinfandel basierender Wein, dessen Trauben er zukaufte. Von anfänglich 4.600 Flaschen produziert Phinney heute über eine Million Flaschen dieses Weins, der es mehrmals unter die 100 besten Weine des Wine Spactator schaffte.

Ein Mann mit Weinblick

Phinney ahnte schon zu Ende des letzten Jahrhunderts, dass Blends in Mode kommen würden. So verschnitt er schon früh den Zinfandel mit den Sorten Petite Syrah über Cabernet Sauvignon bis hin zu Charbono. Aber er war nicht nur in Kalifornien aktiv. In Frankreichs Weinregion Languedoc-Roussillon kaufte er nach und nach bis zu 75 Hektar Rebflächen und baute Grenache an. Außerdem war er mit Weinprojekten in Spanien, Italien, Korsika und Argentinien aktiv.

Ein Teil seiner Ländereien wird Phinney behalten. Dazu gehören etwa 100 Hektar im Napa Valley in der Appellation Atlas Peak, rund 62 Hektar im Alexander Valley im Sonoma County und eine Minderheitsbeteiligung von drei Hektar an Weinbergen der Old Crane Zinfandel Vineyard in St. Helena. Die Marken von Orin Swift Cellars verkaufte Phinney allesamt an E. & J. Gallo. "Ich bin im Weingeschäft, wie so viele, wegen der Vorbildfunktion der Familie Gallo. Gemeinsam werden wir es besser machen. Davon wird Orin Swift Cellars profitieren. Es wird nun keine Schranken mehr geben", wird Phinndy zitiert.