Veronafiere

VinItaly verschoben auf Juni 2020

Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 03. März 2020


ITALIEN (Verona) – Nach der Absage der ProWein folgt nun die Verschiebung der VinItaly. Es ist eine rasante Entwicklung, wie der Coronavirus die internationale Wirtschaft in die Zwänge nimmt, darunter auch die Wein- und Veranstaltungszene. Noch am 28. Februar versicherten die Vertreter beider Messen, dass ihre Veranstaltungen trotz wachsender Besorgnis über den Ausbruch des Coronavirus in Europa weitergeführt würden. Giovanni Mantovani, CEO der Veronafiere, bestätigte zu dieser Zeit mittels Pressemeldung, dass die diesjährige VinItaly definitiv vom 19. bis 22. April stattfinden werde.

Ähnlich zuversichtlich verhielt sich bis zu diesem Zeitpunkt auch die Messe Düsseldorf, die den regulären Termin vom 15. bis 17. März noch am 28. Februar auf ihrer Webseite stehen hatte. „Wir werden die Ereignisse rund um den Coronavirus genau beobachten und sind vorbereitet“, so der Tenor aus Düsseldorf bis dato. Doch wir wissen seit Samstag, 29. Februar, dass die ProWein erst einmal abgesagt wurde – siehe meinen Beitrag: „Messe Düsseldorf cancelt ProWein“.

VinItaly vom 14. bis 17. Juni

Der Termin für die VinItaly war ursprünglich der 19. bis 22. April, doch heute am 3. März zog die Organisationsgesellschaft Veronafiere nach und gab bekannt, dass die VinItaly sowie die nächsten großen Veranstaltungen in Verona verschoben werden. Gleichzeitig wurde auch der neue vorläufige Termin der VinItaly bekannt gegeben: 14. bis 17. Juni 2020.

Giovanni Mantovani, Direktor von Veronafiere, sagte gegenüber der Presse: „Angesichts der sich schnell verändernden internationalen Situation, die allen Messen auf dem ganzen Kontinent Schwierigkeiten bereitet, hat Veronafiere beschlossen, die Termine der Vinitaly Enolitech und der Sol & Agrifood auf den 14. bis 17. Juni 2020 oder alternativ in den besten Zeitraum zu verlegen, der dem höchstmöglichen Standard für Aussteller und Besucher entspricht. Damit ist die Veronafiere der Messe Düsseldorf insofern terminlich voraus, da für die ProWein noch kein neuer Termin bekannt ist.

Summa 23. Edition

Wie heute per telefonischer Nachfrage eruiert, bleibt es beim Termin der sehr beliebten Summa. Alljährlich versammelt die Südtiroler Weinfamilie Alois Lageder in historischen Mauern der Cason Hirschbrunn und Tor Löwengang in Margreid eine exklusive Auswahl europäischer Güter. Wie stets begleitend zur VinItaly sollen es dieses Jahr über 100 Betriebe aus 10 Ländern sein, die sich bei der 23. Ausgabe der Summa am 18. und 19. April präsentieren. Sorgen wegen des Coronavirus macht man sich in Margreid nicht.

Coronavirus trifft die Veranstaltungsbranche mit aller Härte

Angesichts der Absage der ProWein, die als Leitmesse die globale Weinszene ins Wanken bringt und damit auch die Vorbereitung Tausender von Teilnehmern über den Haufen wirft, war die jetzt nachfolgende Absage der VinItaly keine Überraschung mehr. Die Ausbreitung des Coronavirus von China nach Europa hat bereits zur Absage vieler europäischer und asiatischer Messen geführt. Die ProWine Asia, die Anfang April in Singapur stattfinden sollte, ist mittlerweile auf den kommenden Juli verschoben worden. 

Der Veronafiere blieb angesichts der Verbreitung des Coronavirus in Norditalien auch keine andere Wahl. Insgesamt elf Städte in Norditalien sind aktuell noch bis zum 6. März unter Quarantäne gestellt. In den Städten in der Lombardei dürfen Lebensmittel und Medikamente eingeführt werden, aber niemand darf die Gebiete besuchen, und die Bewohner wurden aufgefordert, in den Häusern zu bleiben.

Neben der VinItaly und der ProWein gibt es viele Veranstaltungen im Bereich Essen und Wein, die in diesen Tagen der Unsicherheit verschoben wurden, und einige davon werden voraussichtlich im Laufe des Sommers nachgeholt werden. Viele andere werden wohl erst in 2021 veranstaltet, mit großen wirtschaftlichen Schäden für Aussteller und Veranstalter. Aber andererseits ist der Moment, in dem wir leben, beispiellos in der jüngsten Geschichte, und jeder trifft die Maßnahmen, die er zum Schutz seiner Branche ergreifen kann und muss. Alle hoffen, dass sich die Lage in zwei, drei Monaten einigermaßen beruhigt hat und wir alle den Dingen gelassener entgegensehen können.

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