Weinbau in Polen

Die neue Generation macht Vorwärts

Text: Ursula Heinzelmann

Maciej Sondij und Lech Mill während der Lese auf Dom Bliskowice, Sondij in den Weinbergen und auf dem Weingut Dom Bliskowice.

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Ausgabe 11 | 2016

RENAISSANCE

Der Weinbau in Polen ist keinesfalls eine neue Entwicklung, wie sich beim Stichwort «Polen» in Jancis Robinsons «Oxford-Weinlexikon» vermuten liesse: «Möglicherweise als Folge des Klimawandels findet Weinbau mittlerweile sogar schon in Polen statt.» Denn bereits vor der sogenannten kleinen Eiszeit gegen Ende des Mittelalters betrieben die Ordensritter um Thorn sehr erfolgreich Weinbau, im schlesischen Grüneberg waren es Zisterzienser. Nachdem Wein und Reben dann lange Zeit auf eine Aussenseiterrolle reduziert waren, findet seit etwa zehn Jahren eine tiefgreifende Renaissance statt. Die meisten ernstzunehmenden neuen Weinunternehmungen ziehen sich von der Gegend um Krakau die Weichsel entlang Richtung Warschau. Das Weinlexikon erwähnt unterschwellig geringschätzig die «üblichen frühreifenden Trauben, also Léon Millot, Ortega, Regent, Rondo, Seyval Blanc, Siegerrebe und eine Sorte namens Sibera bianca». Das lässt gänzlich ausser Acht, welche Pionierarbeit eine neue Winzergeneration hier zu den sogenannten Piwis, den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, leistet. Und die besten dieser Pioniere haben erkannt, dass in diesem kontinental geprägten Cool Climate die Säure ihr Leitmotiv sein muss. Kulinarisch passend zur polnischen Geschmackspalette, die von milchsauer eingelegten Gurken und Pilzen, Sauerkraut und Żurek geprägt ist, der sauren Mehlsuppe aus mit Schwarzbrot vergorenem Roggenmehl.

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