Zahlen und Fakten

Garda DOC im Fokus

Fotos: z.V.g.

Lässt man die Alpen auf dem Weg nach Süden hinter sich, öffnet sich am Gardasee der Blick auf eine sanft geschwungene Hügellandschaft, die in der letzten Eiszeit geschaffen wurde, und das blitzende Blau des Gardasees. Die Region ist aus touristischer Sicht seit jeher dafür bekannt, der nördlichste Vorposten zu sein, der sich durch ein mediterranes Klima auszeichnet. In der Tat produziert die Landwirtschaft Oliven, Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Palmen, Zedern und vor allem Trauben, deren Rebzeilen sich teils direkt an die Ufer des Sees schmiegen. Schon seit vielen Jahrhunderten ist der Weinbau fest in der Region verankert. Historische Burgen und Kirchen zeugen von der Geschichte und dem kulturellen Reichtum dieser wunderbaren Landschaft. Landwirtschaftliche Erzeugnisse wie das allgegenwärtige Olivenöl und Fische aus dem See sorgen für eine authentische, abwechslungsreiche Küche, die von den Weinen vortrefflich begleitet wird.

Das Anbaugebiet der Garda DOC erstreckt sich von Valtènesi bis Valpolicella und von den Ufern des Mincio bis nach Verona. Auf insgesamt 31100 Hektar Rebfläche, die die zehn historischen Denominationen der Provinzen Brescia, Mantova und Verona umfassen – nämlich Riviera del Garda-Valtènesi, San Martino della Battaglia, Lugana, Colli Mantovani, Custoza, Bardolino, Valpolicella, Valdadige, Durello und Soave –, vereint sich ausserordentliches Winzerhandwerk mit einem internationalen Anklang. 20 Rebsorten sind für die Produktion der Garda-DOC-Weine zugelassen, besonders Garganega, Pinot Grigio, Chardonnay, Corvina, Merlot und Cabernet Sauvignon.

Geprägt ist die Region durch das ausgleichende Element des Gardasees. Das mediterrane Klima in Verbindung mit perfekter Reife der Trauben, die auf den lehmigen Ton- und skelettreichen Moränenböden gedeihen, sind der Traum eines jeden Winzers. Ein kühlender, erfrischender Wind verleiht den Trauben Spannung und mit der Kombination aus traditionellem Weinbauwissen und modernen önologischen Kenntnissen geraten die Weine zur Perfektion: Die Spumante brillieren mit feiner, seidiger Perlage, die Weissweine bestechen durch ihre Saftigkeit, die Rosés sind fili-gran und die Rotweine beeindrucken durch ihren Körper und ihre Ausgewogenheit.

Die Moränenböden sind teils geprägt von feinen Ablagerungen, teils von groben Kieseln. Weissweine von grosser Tiefe und Struktur gedeihen auf diesen Böden und zeichnen sich durch mineralische Noten und Trinkigkeit aus. Es sind charaktervolle Weine, die auch mit zunehmender Flaschenreife ihr Potenzial entfalten. Moränenböden mit kiesigem Anteil bieten die perfekte Basis für die Produktion von Roséweinen. Der Rosé in seinen vielfältigen Varianten ist ein saftiger, anmutiger und erfrischender Wein, der mit seiner stilvollen Qualität überzeugt und weithin bekannt ist.

Je felsiger die Böden werden und je mehr sich die Anbauflächen die Hügel hinaufwinden, desto mehr Rotweine gedeihen dort, besonders aus autochthonen Traubensorten. Vollmundig, delikat und finessenreich: Die Rotweine der Garda DOC mit ihren seidigen Tanninen und dem feinen Spiel von Alkohol und Säure sind in all ihren Variationen spannende Essensbegleiter. Die Winzer der Region spielen gekonnt die Klaviatur von Weinen für jeden Tag bis hin zu lagerfähigen Riservas.

Harmonie und Komplexität zeichnet die Grundweine der Garda DOC Spumante aus, die seit 2016, nach den Anpassungen und der Erweiterung der Regularien des Konsortiums Garda DOC als Spumante Garda DOC und Spumante Garda DOC Rosé produziert werden. Sie sind ein hervorragendes Abbild des einzigartigen Terroirs. Produziert werden die Spumante nach der Metodo Charmat im Drucktank wie auch nach der Metodo Classico in der Flasche. Herrlich perlende, erfrischende Schaumweine, die das Lebensgefühl und den Lebensstil dieses besonderen Terroirs, ausdrücken.

Dieses einzigartige Terroir in Kombination mit dem ebenso einzigartigen Klima bringt qualitativ hochwertige Weine und Schaumweine hervor. Die dort seit Generationen ansässigen Weinproduzenten zeigen ihr ganzes Potenzial, das auf ihren Erfahrungen und Traditionen aufbaut. Auch sind sie aufgeschlossen gegenüber neuen Entwicklungen, die sie zur Qualitätssteigerung gekonnt in ihre Arbeit integrieren.

Die Ursprungsbezeichnung Garda DOC fusst auf den traditionellen Ursprungsbezeichnungen und schafft Raum für hochwertige Weine, die über das Schema der tradierten Ursprungsbezeichnungen hinausreichen. Sie ist ein Synonym für die Qualität der Region um den Gardasee. Die Visibilität der Weine und Schaumweine und die Bekanntheit der Region stehen dabei in direktem Zusammenhang. Durch den weltweit bekannten Namen «Garda» und die zahlreichen Aktivitäten nicht nur vor Ort wird die Qualität der Weine und die Bekanntheit dieser im In- wie auch im Ausland gesteigert.

Jedes Jahr verzeichnet das Konsortium steigende Zahlen, sowohl in Bezug auf die Mitglieder wie auch auf die produzierten Flaschen. Im Jahr 2020 waren mehr als 21 Millionen Flaschen auf dem europäischen Markt. Das grösste Wachstum gab es bei den Rebsorten  Chardonnay und Pinot Grigio, von denen mittlerweile mehr als acht Millionen Flaschen produziert werden.