Rosé – il Vino di una Notte

Wie ein kleines grünes Juwel liegt die Riviera del Garda am brescianischen Ufer des Sees: Die hundert Mitglieder des Consorzio Valtènesi kultivieren hier rund tausend Hektar Reben in einem Gebiet, das sich besonders für Roséweine eignet.

An der Riviera del Garda im Südwesten des grössten Sees Italiens bilden Weinbau und Natur eine Einheit, historische und kulturelle Schätze zeugen von der langen Geschichte des Gebietes. Die klimatischen Bedingungen sind vom Mittelmeer geprägt, gemeinsam mit einer langen Weinbautradition ist das die Basis für eine eigenständige Produktion. Die rote Rebsorte Groppello hat hier ihr natürliches Habitat gefunden, eine autochthone Varietät und gleichzeitig eine authentische ampelographische Rarität: Nur rund 400 Hektar sind mit dieser Traube weltweit bestockt. Sie wird auf den Hügeln des Valtènesi kultiviert, das sich am westlichen Ufer des grössten Sees Italiens befindet.

Die Groppello-Traube und die speziellen klimatischen Gegebenheiten sind die wichtigsten Elemente für den Roséwein: ein Rosé, dessen Produktionsmethode erstmals 1896 durch den venezianischen Senator Pompeo Molmenti in seiner Kellerei in Moniga del Garda kodifiziert wurde. Der Rosé aus dem DOC Valtènesi wird auch als «Vino di una Notte» bezeichnet, weil der Most nur eine Nacht (oder auch weniger) auf den Schalen verbleibt, um seine feine rosa Farbe zu erhalten.

Das DOC Valtènesi – Teil des DOC Riviera del Garda Classico – repräsentiert die Spitze der Weinproduktion an der Riviera del Garda. Von Bedeutung sind neben dem roten Valtènesi DOC und dem Valtènesi DOC Rosé auch andere Weiss- und Rotweine aus dem gesamten Gebiet, darunter der Benaco Bresciano DOC Riesling, der San Martino della Battaglia DOC, der Riviera del Garda Classico DOC Rosé, der Riviera del Garda Classico DOC Groppello, der Riviera del Garda Classico DOC Rosso und der Riviera del Garda Classico DOC Rosso Superiore.

Verkosten kann man diese Weine am Sitz des Konsortiums, dem Casa del Vino in der Villa Galnica in Puegnago mit einem herrlichen Blick über das Westufer des Gardasees.

Reisetipp: Die Riviera del Garda Bresciano

Die Heimat des Rosé, das Valtènesi, ist ein pittoreskes Gebiet, das sich über die Hügel am Südwestufer des Gardasees bis zu den ersten Erhebungen der Gebirge zieht. Hier liegen einige der hübschesten Orte am Lago di Garda – Salò und Gardone Riviera sind bekannt, aber auch das kleine Manerba ist einen Besuch wert. Vor allem wegen seiner Rocca di Manerba, des wohl markantesten Felsens am südwestlichen Gardasee. Minerva hat dem senkrecht in den See abfallenden Fels den Namen verliehen, und schon zu Römerzeiten war der Göttin hier ein Tempel gewidmet. Und noch heute ist die Aussicht auf die Inseln San Biagio und Isola del Garda vor der majestätischen Bergkulisse des nördlichen Sees von hier atemberaubend. Die archäologischen Fundstücke der Rocca sind in einem kleinen Museum zu besichtigen. 

Weiter nördlich – in Gardone Riviera – ist es selbst in der Hauptsaison noch möglich, auf einer Bank am See in aller Ruhe ein Eis zu essen oder bequem durch die kleinen Einkaufsstrassen zu schlendern. Das in den Naturpark Parco Regionale dell’Alto Garda Bresciano eingebettete Städtchen ist ein beliebtes Reiseziel, das bereits Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund seiner hervorragenden Lage und der gesundheitsfördernden Klimaeigenschaften zum Kurort ernannt wurde. 

Erholsame Spaziergänge durch die landschaftlich makellosen Park- und Gartenanlagen – wie den vom österreichischen Künstler Andrè Heller geschaffenen Heller-Park – sind in Gardone Riviera ebenso beliebt wie das Flanieren durch die prächtig bewachsene Altstadt mit ihren exklusiven Villen. Ein Pflichttermin ist natürlich ein Besuch im Vittoriale degli Italiani des italienischen Dichters Gabriele d’Annunzio mit Villa und Park. Heute ist es ein vielbesuchtes Museum, und im Freilichttheater finden Theatervorstellungen und Konzerte statt.

www.riservaroccamanerba.com