Eine Oase aus Park, Wiesen und Wald
Cantemerle: «Meine grüne Oase»
Mit Laure Canu
Fast die Hälfte des rund 180 Hektar grossen Cantemerle besteht aus Park, Wiesen und Wald. Diese grüne Oase, so Laure Canu, die neue Generaldirektorin, hat garantiert auch einen Einfluss auf den Stil der Weine.
Zu Cantemerle gehören fast hundert Hektar Reben. Darum gleicht das Gut mit seinen diversen Kellergebäuden und dem Schloss einem kleinen Dorf. Es liegt in einem 28 Hektar grossen Park mit unzähligen Bäumen und Sträuchern, teils gepflegt, teils natürlich belassen. Er wird von einem Bach durchquert, über den eine hölzerne Brücke führt, und besitzt einen Teich. Ringsum liegen weitere rund 50 Hektar Wiesen und Wälder. Cantemerle ist folglich ein echtes Revier für zahlreiche Pflanzen und Tierarten.
Wenn ich hier ankomme, ist es, als würde ich eine Welt in der Blase betreten, ein behütetes, von allen Umtrieben abgeschirmtes Universum des Friedens und der Gelassenheit, der Milde und der Natur. Ich fühle mich hier beschützt und geborgen. Dieses Stück heile Welt kommt auf irgendeine Art garantiert auch im Wein zum Ausdruck, auch wenn sich das nicht direkt belegen lässt. Ich bin überzeugt davon, dass unsere grüne Oase das Mikroklima positiv beeinflusst. Heute hörte ich einen Beitrag zum Thema Klimaerwärmung, zum Problem, Kohlenstoff zu binden. Unser Baumbestand ist da ein echtes Geschenk.
Der Park von Cantemerle liegt nicht hinter Gittern. Jeder kann hier spazieren gehen. Dieser Tatsache möchten wir vermehrt Rechnung tragen. Wir möchten Cantemerle noch stärker als bisher mit Besuchern teilen. Das gehört zu den vielen Projekten, die wir aktuell ausarbeiten.
Darin besteht vielleicht gerade die grösste Herausforderung: Den Empfang auf Cantemerle zu verbessern, wie überall die technische Seite auf dem jüngsten Stand zu halten und doch nicht seine Seele dem Teufel zu verkaufen. Cantemerle ist im besten Sinn ein «populäres» Cru Classé, kein elitärer Wein, den sich niemand leisten kann. Das ist eine gute Sache. Und das soll auch so bleiben!
