Hervé Berland gehört zur Welt des grossen Bordeaux wie der Baum zum Wald. Seit 2012 verwaltet er das legendäre Grand Cru Classé Montrose in Saint-Estèphe, das die Gebrüder Bouygues 2006 erworben haben.
Der «Rosa Berg», eine mit Heidekraut überwachsene Kieskuppe, unter deren Vegetation sich ein einmaliges Weinbauterroir verbarg, wurde erst 1815 bepflanzt, später als die meisten anderen grossen Güter. Allein die Tatsache, dass Montrose schon 40 Jahre später nicht nur klassiert wurde, sondern als Deuxième Cru quasi aus dem Stand den Sprung in die Spitzengruppe der Bordeaux-Hierarchie schaffte, spricht für die Qualität seiner Böden. Eine weitere Besonderheit: Mit den Dumoulin, Dollfus und Charmolüe kannte es drei besonders rührige Besitzerfamilien, deren Tradition die Bouygues mit Brio weiterführen. Montrose gehört ferner zu den wenigen Gütern, die heute noch den gleichen Parzellenplan besitzen wie zur Zeit der Klassierung. Die Bouygues haben Montrose vor allem mit ihrer umweltgerechten Haltung den Stempel aufgedrückt.
«Montrose stösst an den Fluss. Das sorgt für ein absolut einmaliges Mikroklima. Die Reben werden dadurch besonders gut durchlüftet, eine ideale Voraussetzung für naturnahen Anbau. Nachhaltigkeit ist überhaupt Grundprinzip auf Montrose. Sie gilt nicht zuletzt für den gesamten Energiehaushalt», erläutert Hervé Berland. Die natürlichen Voraussetzungen prädestinieren Montrose zum besonders vielschichtigen Wein. «Montrose besitzt die Opulenz und die Rasse der grossen Saint-Estèphe, entwickelt aber mit der Reife auch beeindruckende aromatische Komplexität und unnachahmliche Eleganz.»
