Swiss Spirits Award 2018

Die besten Schweizer Spirituosen

«Der Swiss Spirits Award (SSA) ist ein in der Schweiz durchgeführter professioneller Wettbewerb für Schweizer Spirituosen. Mit dem SSA soll objektiv der aktuelle Qualitätsstand der Schweizer Spirituosen dokumentiert, ausgezeichnet und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Ebenso sollen sowohl die Bekanntheit, das Image als auch der Absatz von Schweizer Spirituosen gefördert werden.» So lautet der erste Artikel der Teilnahmebedingungen dieses Wettbewerbs, der vom Magazin VINUM ausgerichtet wird. In Artikel 2 ist zu lesen, dass der Wettbewerb unter dem Patronat von «Best of Swissness» durchgeführt wird. Diese bisher kaum bekannte Plattform vereint alle Qualitätserzeugnisse (Käse, Wein, Spirituosen usw.), die der Neuregelung zur Verwendung der Herkunftsangabe «Schweiz» und des weissen Kreuzes auf rotem Grund für Unternehmen entsprechen. Das am 1. Januar 2017 in Kraft getretene Gesetz wurde verschärft, damit die Glaubwürdigkeit des «Labels Schweiz», das ja auf der ganzen Welt für Qualität und Know-how steht, langfristig erhalten bleibt. Aus Studien geht hervor, dass die «Marke Schweiz» für die meisten Produkte 20 Prozent Mehrwert bedeutet, bei Luxusprodukten sind es sogar bis zu 50 Prozent. So ein Wirtschaftskatalysator weckt natürlich Begehrlichkeiten. Das 2013 vom Parlament verabschiedete Gesetz sieht vor, dass bei Lebensmitteln «mindestens 80 Prozent des Gewichts der Zutaten aus der Schweiz stammen müssen. Bei Milch und Milchprodukten gilt dies für 100 Prozent der Milch. Darüber hinaus muss der Verarbeitungsschritt, der dem Produkt seine wesentlichen Eigenschaften verleiht (zum Beispiel die Verarbeitung von Milch zu Käse) in der Schweiz erfolgen. Ausnahmen sind vorgesehen, insbesondere für Naturprodukte, die aufgrund klimatischer Voraussetzungen nicht in der Schweiz hergestellt werden können (zum Beispiel Kakao) oder die nicht in ausreichenden Mengen vorhanden sind.» Am Swiss Spirits Award durften ausschliesslich Spirituosen teilnehmen, die diese Kriterien erfüllen. Auch diese Echtheitsgarantie erklärt zum Teil den Erfolg dieses ersten Awards, an dem über 200 Kontrahenten aus allen Sprachregionen der Schweiz teilnahmen. Selbstverständlich waren bei den Degustationen Schweizer Präzision und Zuverlässigkeit angesagt: Zwanzig Fachleute verkosteten, verglichen und benoteten die Proben, die natürlich absolut unkenntlich gemacht wurden. Damit sich der Kreis schliesst, müssen diese Kirsch-, Grappa-, «Vieille»- und Absinth-Brände nun auch noch die Gunst der Verbraucher erobern. Die Qualität der Spirituosen und der Einfallsreichtum der Brenner lassen jedoch keinen Zweifel zu: Die zukünftigen Geniessergenerationen werden dem Zauber dieser Ausnahmebrände erliegen. «Probieren geht über Studieren», sagt der Volksmund. Die beste Gelegenheit dazu bietet der Gala-Abend des Swiss Spirits Award, der am 26. April in einer Top-Location in Zürich stattfindet und allen Interessenten offensteht.

Der Spiritmaster des Jahres

Spirit Master des Jahres

Der Swiss Spirits Master 2018 für die beste Gesamtleistung ist der begehrteste Sonderpreis des Swiss Spirits Award. Diese Auszeichnung erhält der Produzent, der mit seinen drei höchst bewerteten Goldmedaillengewinnern (also mit Noten zwischen 91 und 100 Punkten) in drei (von den insgesamt neun) Kategorien die höchste Durchschnittsnote erreicht hat.

Mit fünf Bränden unter den 27 nominierten Produkten der neun Kategorien des Swiss Spirits Award erzielte die Lateltin AG eine beeindruckende Gesamtleistung. Das Zürcher Unternehmen
unter Leitung von Sandro Vetterli stieg mit zwei Kirsch und einem Williams-Christbirnen-Brand aufs Podest und siegte bei den «Grappa» sowie in der sehr vielfältigen Kategorie «Sondersorten», die laut Teilnahmebedingungen so unterschiedliche Produkte umfasst wie Brandy, Wodka, Bitter, Rum, Aquavit und Edelbrände aus Kräutern, Wurzeln, Anis, Kümmel, Zuckerrübe, Walnuss, Honig und anderen Gewürzen oder Gemüsesorten. In dieser bunt zusammengewürfelten Kategorie setzte sich Lateltin mit seinem grossen Klassiker durch: Der Vermouth Jsotta war die erste Marke der Brennerei, die heute als grösster Schweizer Spirituosenhändler firmiert. Laut offizieller Firmengeschichte hat das Unternehmen seinen Ursprung in dem 1899 von Federico Lateltin gegründeten Weinhandel. Vom Wein zum Aperitif aus aromatisiertem, aufgespritztem Wein, wie der Vermouth definiert wird, war es da nicht mehr weit. So entstand der Jsotta, ein Bitter aus Schweizer Weisswein und Kräutern, der in den 50er Jahren und zu Beginn der 60er Jahre absoluten Kultstatus erlangte (fast eine halbe Million verkaufte Flaschen pro Jahr) und damit das junge Unternehmen auf feste Füsse stellte. Heute kann das Urschweizer Label mit dem Slogan «Top of Spirits» auf ein beeindruckendes Portfolio verweisen. Neben Schweizer Bränden aus dem Herzen der Deutschschweiz bietet es auf dem Schweizer Markt auch renommierte Marken aus der ganzen Welt an, so etwa Single Malt Whiskys der Brennerei Bruichladdich von der nordschottischen Insel Islay, Ungava Gin aus Kanada und den Büffelgras-Wodka von Grasovka aus Polen.

Doch kommen wir zu unseren Schweizer Spirituosen zurück, mit denen sich unser Spirit Master 2018 ja bestens auskennt. Unsere Entdeckungsreise durch die Lateltin Spirituosenwelt beginnt mit dem Urschweizer Kirschwasser, das in der Eidgenossenschaft seit über 500 Jahren Tradition hat und hier durch den stark fruchtbetonten Berghof, übrigens auch in der Qualität Koscher erhältlich, und den sehr klassischen Landgold vertreten ist. Verlassen wir nun aber die Obstgärten rund um den Rigi und blicken über die Sprachgrenze hinweg ins Tessin, von wo Lateltin seinen Marc aus Merlot bezieht. Der hübsch golden glänzende Grappa La Ticinella bezaubert mit wunderbar komplexen Aromen. Er reift übrigens nach dem spanischen Solera-Verfahren: Die einzelnen Jahrgänge werden in Barriques übereinander gelagert und bei der Flaschenabfüllung werden die teilweise geleerten Fässer dann nach und nach mit jüngerem Wein aufgefüllt. Für La Ticinella muss der jüngste Anteil mindestens vier Jahre im Eichenfass verweilen. Einen ehrenvollen dritten Platz in seiner Kategorie erzielte der Williams-Christbirnen-Brand der Marke Berghof. Typizität, Brennkunst auf höchstem Niveau und reiner Fruchtgeschmack sind die drei Erfolgsfaktoren, die Lateltin seit über 100 Jahren begleiten und auch die 20 Juroren des ersten Swiss Spirits Award überzeugen konnten. Hätten Sie jetzt vielleicht Lust, Ihr eigenes Destillat zu brennen? Kein Problem: Der Spirit Master 2018 steht Ihnen überall da, wo Alkohol im Spiel ist, mit Rat und Tat zur Seite und stellt Ihnen auch seine Abfüllanlagen zur Verfügung. Dieser Service richtet sich an alle Kundenkategorien, «denn auch Industrielles will massgeschneidert sein», wie das Zürcher Unternehmen auf seiner Website erklärt.

Best Spirit des Jahres

«Natur pur, Handwerk und Zeit. Sonst nichts», so lautet die Philosophie der Brennerei, die zwei der drei bedeutendsten Sonderpreise des Swiss Spirits Award 2018 für sich verbuchen konnte. Eva und Christian Orator gründeten ihr Unternehmen vor zwei Jahren in einer ehemaligen Textilfabrik. Für ihren Himbeergeist verwenden sie tiefgefrorene Bio-Himbeeren, die vor dem Destillierprozess in klarem Alkohol mazerieren. Dadurch erhält dieser Bio-Brand ein unglaublich reines und intensives Aroma, das ihm mit 98 Punkten die höchste Bewertung über alle Kategorien hinweg einbrachte.

Newcomer des Jahres

Ein Himbeergeist der Superlative und ein Velvet Gin auf dem dritten Rang der Kategorie Wacholderbrände. Dazu muss man wissen, dass Christian und Eva Orator die Destillerie Orator erst 2016 gegründet haben. Kein Wunder also, dass sich die Brennerei in Pfungen im Kanton Zürich den Titel «Newcomer des Jahres» sichern konnte. Das kleine, sehr engagierte und dynamische Team erzeugt neben klassischen auch sehr originelle Spirituosen aus wild wachsenden Zutaten wie Madagaskar-Pfeffer und Bio-Produkten wie Orangenblüten aus Sizilien.

Gewinner nach Kategorien

So bewerten wir

Die beim Swiss Spirits Award verkosteten Spirituosen wurden in neun Kategorien aufgeteilt. Sehr gute Erzeugnisse (81 bis 90 Punkte) erhielten eine Silbermedaille, Ausnahmebrände (91 bis 100 Punkte) eine Goldmedaille.

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