Partnerschaft mit InVivo

Rutishauser Weinkellerei soll an Fenaco übergehen

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 2. März 2021


Die französische Agrargenossenschaft InVivo und die Schweizer Agrargenossenschaft Fenaco haben Pläne für eine strategische Partnerschaft bekanntgegeben. Die Geschäftsaktivitäten der 1886 gegründeten Rutishauser Weinkellerei AG, welche seit 2017 in Besitz von InVivo Wine ist, sollen an die Fenaco-Tochter DiVino SA übergehen. Die Partnerschaft ist per 1. April 2021 geplant, heisst es in einer Pressemitteilung.

Verlagerung der Produktion nach Winterthur

Sowohl DiVino als auch Rutishauser keltern Ostschweizer Qualitätsweine und sind beide im Weinvertrieb tätig, das Portfolio ergänze sich ideal. Gemeinsam übernehmen sie laut Pressmitteilung jährlich rund 2,5 Millionen Kilogramm Trauben. Der Produktionsbetrieb von Rutishauser in Scherzingen soll im Rahmen der Partnerschaft geschlossen werden, die Vinifikation und Abfüllung konzentriere sich in Zukunft auf die Weinkellerei von DiVino in Winterthur. Der Weinshop von Rutishauser in Scherzingen bleibe jedoch weiterhin bestehen.

Die Übernahme bringe auch personelle Anpassungen mit sich. Mit der Abteilung Marketing-Verkauf und sämtlichen fünf Lernenden will die Fenaco zwei Drittel der Belegschaft übernehmen. Für die übrigen Mitarbeiter von Rutishauser suche man noch nach Lösungen.

InVivo will in der Schweiz präsent bleiben

Die Agrargenossenschaft InVivo will sich künftig auf die Entwicklung ihrer strategischen und internationalen Marken fokussieren. Mit deren Vertrieb will InVivo aber weiterhin in der Schweiz präsent bleiben. Über die finanziellen Aspekte der Partnerschaft bewahren die beiden Genossenschaften Stillschweigen.

Die Genossenschaft Fenaco liegt in den Händen von 44‘000 Mitgliedern, davon über 23‘000 aktive Schweizer Bäuerinnen und Bauern. Zu den bekanntesten Marken gehören die Detailhändlerinnen Volg und Landi, die Energieanbieterin Agrola oder auch die Getränkeherstellerin Ramseier Suisse. Die Genossenschaft mit Sitz in Bern beschäftigt über 10‘000 Mitarbeitende und erzielte 2019 einen Nettoerlös von 7 Milliarden Schweizer Franken.

InVivo Wine, eine Tochtergesellschaft der französischen Agrargenossenschaft InVivo, widmet sich dem Aufbau internationaler Weinmarken. Sie stützt sich dabei auf eine Anbaufläche von 25‘000 Hektaren in den Regionen Bordeaux, Sud-Ouest, Languedoc, Roussillon, Rhônetal und Beaujolais.  Zum vertikal integrierten Akteur gehören neun Partner-Weinbaugenossenschaften, Vertriebsorganisationen in acht Ländern und eigene Abfüllstandorte. Der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 245 Millionen Euro.

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