Hohe Restbestände wegen Corona

Überschüssiger italienischer Wein soll zu Desinfektionsgel werden

Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 15. März 2021


Der Konsum italienischer Weine ist im Jahr 2020 eingebrochen. Grund dafür ist die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Schliessungen von Bars und Restaurants. Die Folge:ungewöhnlich hohe Restbestände in italienischen Weinkellern, wie die Zeitung Südostschweiz berichtet. Diese beliefen sich per 31. Januar auf 6,9 Milliarden Liter, was einem Zuwachs von 150 Millionen Litern gegenüber dem Vorjahr gleichkomme.

Landwirtschaftsverband fordert «Notfall-Destillation»

Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti will aufgrund der hohen Bestände eine «Notfall-Destillation» durchführen. Mit dem überschüssigen Wein liessen sich 25‘000 Liter Desinfektionsgel herstellen, das Italien derzeit hauptsächlich aus dem Ausland importiere. Zudem fordert Coldiretti Hilfsgelder in Höhe von über rund 150 Millionen Euro von der Regierung.

Der Verband warnt vor einer schwierigen Zukunft für den Export italienischer Agrar-Produkte. Im Jahr 2019 ging der Absatz von Weinen aus Italien im Ausland um 2,2 Prozent zurück, was einem Verlust von 6,29 Millionen Euro gleichkommt.

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