Sommeliers Rat

Welcher Wein zu asiatischem Essen?

Es gibt immer noch den Mythos, dass zu asiatischem Essen nur ein restsüsser Riesling passt. Meiner Meinung nach ist diese Kombination schon lange kein Muss mehr. Ich bin der Überzeugung, dass erlaubt ist, was Spass macht. Und das sind eben auch ganz andere Weine. Zudem entwickelt sich die Weinwelt weiter und bietet neue Kombinationsmöglichkeiten. Die meisten asiatischen Gerichte, zumindest die von meinem Mann Tim Raue, leben von ihrer Kombination aus Fruchtigkeit, leichter Säure und Schärfe. Ich empfehle dazu gerne etwas kräftigere Weissweine, wenn möglich gereift und aus der Chardonnay-Traube. So servieren wir beispielsweise Berliner Eisbein vom Spanferkel mit Creme von japanischem Senf, jungem eingelegten Ingwer und Dashi-Gelee. Dazu kombinieren wir einen 1974er Meursault von Pierre André. Aber auch Deutschland hat tolle Weine zu bieten, wie man bei Jochen Dreissigacker sieht. Seinen 2013er Einzigacker Weissburgunder kombinieren wir zu Hummer, Karotten und Ingwer. Toll ist auch der Rosé The Butcher vom Weingut Schwarz aus dem Burgenland. Der 2014er Jahrgang passt so gut zu unserer gedämpften Garnele mit Pondicherry-Pfeffer-Creme, Rosengelee und Rosenblättern, Litschi-Relish, eingelegten Radieschen, eingelegtem Ingwer und Wasabi-Blättern, dass wir ihn als Exklusivabfüllung bekommen. Und wer sich unsicher ist, der macht es wie ich und öffnet zum asiatischen Essen eine Flasche Champagner, allerdings nicht zu trocken. Das gibt dem Essen eine fröhliche Gelassenheit.